1. Wenn die Kirche zum Studio wird

    Martin Kohlmann nimmt an Bente-Orgel Barockprogramm auf / CD jetzt erhältlich

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    BAD NENNDORF (jl). Es ist eine Nacht im September. In der St. Godehardi-Kirche herrscht das helle Leben, stundenlang erklingt die Orgel. An ihr: Martin Kohlmann, umgeben von Mikrofonen. Der Kantor des Kirchenkreises Grafschaft Schaumburg ist aber nicht allein. Im Kirchenschiff hält sich ein Medienteam aus Hannover in einem abgegrenzten Raum auf und kommuniziert via Handy mit dem Organist. Sie nehmen mit ihm eine 67-minütige CD auf, die mittlerweile pünktlich zur Weihnachtszeit unter dem Titel "Orgelwerke" auf dem Markt ist. Zu hören sind Werke von Johann Sebastian Bach, Dietrich Buxtehude und Nicolaus Bruhns. "Ich bin selbst mit der Einspielung sehr zufrieden", sagt Kohlmann im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt und erhält Zustimmung vom hiesigen Pastor Achim Schultz-Waßmuth. Der Hintergrund: Es ist genau zehn Jahre her, dass die Orgel in St. Godehardi von der Firma Bente aus Helsinghausen erneuert und von Grund auf neu intoniert wurde. Seitdem lasse sich Orgelmusik aller Epochen differenziert und klangvoll darstellen. Drei Manuale und 30 Register -"das ist relativ viel und eignet sich für konzertante Zwecke", erklärt der studierte Kirchenmusiker. "Das hat mich inspiriert." Zudem sei der "warmfarbige Klang" des Instruments trotz dessen romantischer Stilausrichtung für den Barock prädestiniert. Und so kam der 35-Jährige auf die Idee, sein neues barockes Orgelkonzertprogramm einzuspielen. Darunter das "Große Praeludium in e-Moll" von Bruhns, das als Paradestück des sogenannten Stylus Phantasticus gilt. Dabei handelt es sich um ein aus der Improvisationspraxis abgeleitetes dramatisches Spiel mit kontrastierenden Abschnitten. Aber zum Beispiel auch Bachs Partita über den Choral "O Gott, du frommer Gott" nahm Kohlmann auf. Eine Orgel sei zwar von der Disposition her immer gleich. "Sie klingt aber bei jedem anders, weil jeder klanglich etwas anderes aus ihr herausholt." Und das erforderte neben Finger- auch im wahrsten Sinne des Wortes Fußspitzengefühl. Die zwei Registranten mussten während der Aufnahmen auf einer bestimmten Stelle direkt am Prospekt, das bezeichnet das äußere Erscheinungsbild einer Orgel, verharren - eine falsche Bewegung beim Ziehen der Register und der alte Dielenboden hätte lautstark geknarrt und das Tape zunichtegemacht. Um Störgeräusche des Alltags zu vermeiden, konnte die Aufnahme erst am späten Abend beginnen. Nach zweimonatiger Nachbearbeitung ist die Orgel-CD jetzt für 10 Euro zuzüglich Versand über die One Point Media GmbH (E-Mail info@onepointmedia..de, Telefon 0511/64699726) erhältlich. Zudem stehen die Titel auch online zum Streamen und Herunterladen zur Verfügung. Foto: jl

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