1. Nichts Neues in Sachen Wohnflächenkonzept

    Bearbeitung erfolgt erst 2020 / Weiterhin vier potenzielle Entwicklungsareale / Offene Workshops

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    BAD NENNDORF (jl). Einen Entwurf des beauftragten Wohnflächenkonzepts für die Kurstadt hat jetzt das Büro von Luckwald dem Bauausschuss präsentiert. Mehr als einen Umriss des Rahmens und der Aufgabe bekamen die Zuhörer aber nicht zu hören. "Die eigentliche Bearbeitung des Konzeptes erfolgt erst im nächsten Jahr", machte Stadtplaner Georg Seibert deutlich. Heißt: Noch gab es keine Aussagen zu konkreten Flächenabgrenzungen, wo wie viel Wohnraum entstehen könnte. Zunächst zeigte Seibert auf, welche Kriterien herangezogen werden, um alternative Standorte für Wohnflächenentwicklung zu vergleichen und zu bewerten. Zu beachten seien Planungsvorgaben, die verkehrliche Erschließung und der Emissionsschutz "mit hoher Gewichtung, weil wir viele Flächen haben, die verlärmt sind", so Seibert. Auch Kapazitäten in Schulen und Kindergarten sowie der Natur- und Artenschutz spielten eine Rolle, ebenso die Topografie und die schon jetzt angespannte Entwässerungssituation. Demnach kämen nach wie vor die bereits bekannten vier Areale infrage: zum einen die viel diskutierten Flächen zwischen dem Westen und Nordwesten Bad Nenndorfs und Horsten. Hier seien vor allem die Geruchsbelästigung durch viehhaltende Betriebe, Lärmemissionen von der Kreisstraße 47 sowie eine Grünzäsur zu beachten. Zum anderen bleiben ein Gebiet in der Bückethaler Landwehr und eine Erweiterung im Norden Waltringhausens übrig. Letzteres zähle aber nach dem Raumordnungsprogramm des Landkreises nicht mehr zum zentralen Siedlungsbereich und sei daher ausschließlich dem Eigenbedarf vorbehalten. In der Bückethaler Landwehr sprach Seibert von einer "eher kleinteiligeren" Entwicklung. Die hohe Schallbelastung durch Bundesstraße, Kreisstraße und Bahn würde viele Lärmschutzmaßnahmen voraussetzen und das "sehr bewegte Relief" den Erschließungsaufwand erhöhen. "Die Probleme müssen erst noch angegangen und bearbeitet werden", sagte Seibert. Und zwar in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung und Politik. Letztendlich sei es Letztere, die die Entscheidung falle. Ralph Tegtmeier (SPD) hakte in Sachen Innerverdichtung nach. Laut Bauamtsleiterin Annette Stang ist die Verwaltung dabei, ein Kataster zur Vorlage zu erstellen. Bernd Zimmermann (WGN) pochte darauf, dass das Verhältnis von neuen Mietwohnungen zu Einfamilienhäusern, das damals das Büro ALP für das Wohnraumversorgungskonzept der Samtgemeinde errechnet hat, in dem Entwurf für das Stadtgebiet berücksichtigt werden. Volker Busse (SPD) fragte nach dem ehemaligen Harms-Gelände, das in den jetzigen Planungen keine Beachtung mehr findet. Da dort bereits Baurecht gilt, wird der Bereich rund um die Industriebrache laut Stang im Rahmen der Nachverdichtungsmöglichkeiten betrachtet. Allein aus schalltechnischen Gründen hielt Ingenieur Seibert eine Wohnbebauung in dem Kreuzungsbereich allerdings für problematisch. Besser wäre hier Gewerbe anzusiedeln. Eine erneute Prüfung schloss Seibert aber auch im Hinblick auf eine mögliche Verschwenkung der B65 nicht aus. Dass es keine wirklich neuen Erkenntnisse gibt, zeigt laut Heinrich Steding (CDU), "dass Bad Nenndorf in einem Mantel steckt, der nur wenig Öffnungen für Wohnentwicklung zulässt". Daher müsse auch ressourcenschonend mit den Flächen umgegangen werden. Nach einer direkten Austauschmöglichkeit mit dem Planungsbüro erkundigte sich Werner Schulz von der Bürgerinitiative "L(i)ebenswertes Bad Nenndorf". Nur mit der Verwaltung, lautete die Antwort von Stadtdirektor Mike Schmidt. Direktkontakt dürfte es nicht geben, meldete sich ein Vertreter der anderen Bürgerinitiative aus dem Hohefeld zu Wort: Es könnte der Eindruck entstehen, dass etwas "gemauschelt wird". Bei Gesprächsbedarf zu bestimmten Themen will die Stadt ohnehin zu offenen Workshops einladen. Foto: jl/Archiv

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an