1. Ideenschmiede für moderne Pflege am Start

    Zentrum für Entwicklung digitaler Pflege-Verfahren und -Produkte / Junge Unternehmen am Standort ansiedeln

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    STADTHAGEN (bb). Im Rahmen des Programmes "Zukunftsräume Niedersachsen" hat die Stadt Stadthagen einen Förderbescheid über 294.000 Euro für ein Zentrum zur Entwicklung digitaler Anwendungen im Pflegebereich erhalten. In dessen Rahmen sollen in der Kreisstadt neue Produkte und Verfahren im Austausch mit Nutzern auf ihre Praxistauglichkeit erprobt und an die Marktreife herangeführt werden. Bis Ende Januar soll das Zentrum an den Start gehen. Zentrum soll den Bürgern offenstehen: Projekt soll in Landkreis ausstrahlen: Der endgültige Standort für die geplante "Kreativ- und Kommunikationsinsel" werde in Kürze bekannt gegeben, erklärten im Pressegespräch Bürgermeister Oliver Theiß, Wirtschaftsförderer Lars Masurek und Thomas Bade, der zur Bewerbung im Förderprogramm angeregt hatte und die Antragsstellung als Experte begleitet. Zwei Immobilien in "innenstädtischer Lage" würden noch zur Auswahl für das "Living Care Lab" stehen. Ziel ist es, mit diesem Entwicklungs- und Koordinationszentrum für Pflegewirtschaft Partner wie etablierte Unternehmen dieser Branche, Start-Ups und Hochschulen für ein Engagement in der Kreisstadt zu gewinnen. Gleichzeitig sollen attraktive Arbeitsplätze im Bereich ambulanter und stationärer Pflege im Raum Stadthagen und im Landkreis insgesamt geschaffen werden. Bade erklärte, dass bereits im Vorfeld der Förderbescheid-Bewilligung vielfältige Kontakte zu solchen Akteuren geknüpft worden seien und ein hohes Interesse an dem Projekt bestehe. Auch sonst seien die Vorbereitungen weit vorangekommen, so dass dieses rasch, bis Ende Januar 2020, auf die Schiene gebracht werden könne. Rund 20 Partner seien zum Mitwirken bereit. Ein Koordinator soll das Projekt leiten, das ausdrücklich auch den Bürgern offenstehen werde, wie Bade und Masurek erläuterten. Ziel sei ja gerade der kreative Austausch. So sollen hier unter anderem digitale Produkte aus dem Pflegebereich präsentiert werden, die kurz vor der Marktreife stehen, wie beispielsweise eine Art "Pflege-Alexa", eine Sturz-Präventions-App oder eine Therapiekugel für Patienten mit Demenzerkrankung. Interessierte Bürger ebenso wie Profis erhalten die Möglichkeit, das Zentrum zu besuchen, sich einen Überblick über die Neuentwicklungen zu verschaffen und diese auszuprobieren. Von einem solchen Austausch würden auch die Entwickler profitieren, weil sie Anregungen von Nutzern und Mitarbeitern aus der Pflege erhielten, wie Produkte und Methoden noch abgerundet und verbessert werden könnten. Enge Partnerschaften beispielsweise mit Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten in der Region sollen eine ähnliche Wirkung entfalten. Rund ein Dutzend "Co-Working-Arbeitsplätze" könnten entstehen, in denen sich beispielsweise Mitarbeiter von Start-Ups aber auch Entwickler etablierter Unternehmer zeitweise einmieten können, um vom Austausch im Zentrum zu profitieren. Mit der bequemen Erreichbarkeit von Hannover, Bielefeld und Minden sei auch die Lage günstig, Hochschulen und Institute, die auf dem Feld aktiv seien, würden im Umfeld liegen, so Bade. Das Projekt soll auch den Pflegeeinrichtungen in der Region Vorteile bieten. Sie können frühzeitig Erfahrungen mit fortschrittlichen Produkten und Verfahren sammeln und diese nutzen. Nicht zuletzt sei dies auch für Mitarbeiter attraktiv, die angesichts des Fachkräftemangels schwierig zu gewinnen sind, wie Bade erläuterte. Natürlich hoffe die Stadt darauf, dass sich junge Unternehmen aus der Branche dazu entschließen, sich am Standort anzusiedeln, so Bürgermeister Oliver Theiß. Das Projekt passe sehr gut zum in der Wirtschaftsförderung eingeschlagenen Kurs. Der vom Landesministerium für Regionale Entwicklung beigesteuerte Fördersatz beträgt 81 Prozent, mit dem Eigenanteil der Stadt wird eine Gesamtsumme von rund 360.000 Euro investiert. Bade erklärte, er wäre sehr enttäuscht, wenn es in der dreijährigen Förderperiode nicht gelinge, das Zentrum auf eigene Beine zu stellen und anschließend weiterzuführen. Foto: bb

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