1. Neue Düngevorschriften führen zu hohen Einnahmeeinbußen

    Landwirte wollen sich ändern / Auruf zu Gesprächen / Trecker-Sternfahrt

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    HAGENBURG/BERGKIRCHEN (gi). Die Landwirte Henrik Schweer aus Hagenburg und Jens Krull aus Bergkirchen haben sich maßgeblich für die Teilnahme der Landwirte aus der Region Steinhuder Meer an der Trecker-Sternfahrt nach Hannover eingesetzt. Initiatoren der Demonstration war nicht das Landvolk, sondern Landwirte der "Aktion Land schafft Verbindung". Schweer und Krull sind sauer über die Umweltauflagen, die bereits in Kraft getreten sind oder demnächst in Kraft treten werden. "Es sind Entscheidungen getroffen worden ohne einen wissenschaftlichen Hintergrund", sagen beide Landwirte. Es sei in Berlin und Hannover ein Aktionismus in Gang gesetzt worden, weil die EU zu hohe Nitratwerte im Trinkwasser in Deutschland reklamierte und mit hohen Strafen drohe. Schweer und Krull nannten dazu ein Beispiel: Ein Brunnen in Blumenau und einer in Altenhagen hätten zu hohe Nitratwerte, aus diesem Grund sei eine rote Linie unverhältnismäßig groß bis nach Nienburg gezogen worden. Durch welche Ursachen die erhöhten Werte kommen, werde nicht untersucht, sondern pauschal der Landwirtschaft zur Last gelegt. In diesem Gebiet darf nur noch 80 Prozent des Pflanzenbedarfs gedüngt werden. Das führe zu Einnahmeverlusten der Landwirte und sei hochgradig existenzgefährdend. "Wir wollen ja mitarbeiten und etwas ändern", so die Landwirte. Aber dann müssten sie bei den vorbereitenden Gesprächen dabei sein. Über Landwirtschaft vom Schreibtisch aus zu urteilen, würde wenig Sinn machen. Die Politik bekäme das umfassende Thema nicht in den Griff. Schweer und Krull fordern eine objektive Vorgehensweise, die alle Facetten berücksichtige. "Wir wehren uns gegen Hetzkampagnen", sagen die Landwirte. Sie produzieren Lebensmittel mit höchster Qualität. Und was kleinere Betriebe aufgrund zu hoher Auflagen hier nicht mehr herstellen können, komme aus dem Ausland. Schweer und Krull verwiesen auf das Mercosur-Handelsabkommen, es gefährde durch Billigpreise importierter Waren (zum Beispiel Rindfleisch aus Argentinien) die Versorgung mit sicheren, hochwertigen und geprüften Lebensmitteln aus der Region. Die "Hobby-Agrarwissenschaftler" forderten Grundwasser zu schützen, die Bienen zu retten, den Klimawandel zu stoppen und gleichzeitig den Untergang der bäuerlichen Landwirtschaft zu verhindern. "Das wollen wir auch", merkt Schweer an, "denn wir leben ebenfalls auf dieser Welt und ernähren uns von den von uns produzierten Lebensmitteln genauso wie jeder andere Bürger". Aber anscheinend stehe das Wissen der Landwirte durch jahrelange Ausbildung und Jahrhunderte Erfahrung über Generationen in Frage. Die Forderungen und Vorstellungen der heutigen Gesellschaft über Nostalgie Landwirtschaft ist ein Gedanke, ohne verstehen zu wollen, wie nachhaltig Nahrungsmittel regional produziert werden. "Boden, Luft, Wasser und die Tiere sind uns sehr wichtig, denn auf diese Elemente ist unsere Existenz aufgebaut", berichtet Schweer. Gern würden sie angehört, um Lösungsansätze aufzuzeigen, so Schweer und Krull. Foto: gi

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