1. Hannover geht ins Kellerduell gegen St. Pauli

    96 tief verunsichert / Kind denkt über Transfers im Winter nach / Marcel Franke steht wieder zur Verfügung

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    HANNOVER (bb). Wie tief Hannover 96 in den Abstiegssumpf eingesackt ist, bewies die 1:2-Niederlage am vergangenen Montag gegen Darmstadt. Am heutigen Sonnabend um 13 Uhr tritt die Mannschaft auswärts gegen den ebenfalls im unteren Tabellendrittel herumkrauchenden FC St. Pauli an. Das Rezept, um neuen Mut zu holen und die Köpfe freizubekommen, sei die tägliche Arbeit, erklärte Trainer Kenan Kocak bei der Spieltags-Pressekonferenz. Das ist sicher richtig. Greift ein Coach zu solchen Sätzen, ist dies jedoch stets ein Anzeichen dafür, dass seine Mannschaft tief in der Krise steckt. Wer auf einen kurzfristigen Effekt des Trainerwechsels hoffte, wurde Montag in der Partie gegen Darmstadt bitter enttäuscht. Nach dem Eigentor von Waldemar Anton war die Verunsicherung der Mannschaft mit Händen zu greifen. Da nutzte auch der Ausgleich des eifrigen Genki Haraguchi nichts. Eine Viertelstunde später geriet 96 wieder in Rückstand. Bezeichnend, dass der einmal wieder nach Verletzungspause zurückkehrende Felipe noch ein Stabilitätsposten in der ansonsten desolaten Viererkette in der Abwehr war. In der zweiten Hälfte erarbeitete sich 96 ein Übergewicht, hatte auch ein Chancenplus. War allerdings dabei zu wenig zwingend. Die wenigen Möglichkeiten wurden vergeben. Es passte zur Partie und Gesamtsituation von 96, dass Marc Stenderas vermeintlicher Ausgleich kurz vor Schluss nicht anerkannt wurde. Viel besser als die Hannoveraner steht St. Pauli mit einem Punkt Vorsprung auch nicht da. Das Team wartet seit sieben Begegnungen auf einen Sieg. Mit der 1:3-Niederlage gegen Erzgebirge Aue ist Pauli ebenfalls im Abstiegskampf angekommen. Für beide Teams geht es darum, nicht in den tiefen Regionen stecken zu bleiben. Marcel Franke hat seine Sperre abgesessen, so dass Kocak wieder der bisher stabilste Innenverteidiger zur Verfügung stehen könnte. Allerdings ist Franke angeschlagen, so dass es nicht sicher ist, ob er heute mitwirken kann. Kocak hofft Linton Maina schrittweise heranzuführen, der mit Geschwindigkeit und Stärken im eins gegen eins der Offensive mehr Schwung verleihen könnte. Verstärkungen im Winter: 96-Boss Martin Kind kündigte an, im Winter personell nachlegen zu wollen, trotz schwieriger Finanzlage. Auch dies ist ein Anzeichen für die verzwickte Lage. Und bestätigt die Mahner, die darauf hingewiesen hatten, dass zu Saisonbeginn zu wenig in den Kader investiert worden sei.
Foto: archiv bb

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an