1. Zwischen Schein und Sein die Magie des Theaters erleben

    Ovationen im Stehen: "The Batz" feiert Premiere des Stücks "Blooms Engel"

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    BAD NENNDORF (jl). Ein Oldtimer vor der Eingangstür, ein Starschauspieler, der nicht den Namen seiner eigenen Charakterrollen kennt, ein stotternder Choreograph, der sich in Monologen probieren möchte, und eine abtrünnige Theaterleiterin: Im Kurtheater ist es am Wochenende hoch hergegangen, als es sich erstmalig ins "Bloom's Theatre" verwandelte und in humorvoll mitreißender Weise die Goldenen Zwanziger aufleben ließ. Der Grund: Die Theater- und Tanzgruppe "The Batz" feierte vor ausverkauftem Haus die Premiere ihres Stücks "Blooms Engel". Aber auch vor der Bühne saß der eine oder andere Zeitreisende, waren die Besucher doch aufgerufen, sich entsprechend zu verkleiden. Damit befanden sie sich in bester Gesellschaft, wurden sie doch etwa von Maximilian Schmidbauer, sonst Pressesprecher des Vereins, in Gehrock und mit Silberknauf-Stock begrüßt. Später sahen ihn die Zuschauer wieder, als Everett Clayton, der über Leichen geht, um die vor dem Aus stehende Off-Broadway-Bühne aufzukaufen und einen großen Filmpalast zu bauen. Die Schiebermütze auf dem Kopf, die Fliege um den Hals und die Hosenträger über die Schultern: So servierten die Darsteller Sekt und verkauften die Programmhefte stilecht aus dem Bauchladen, ehe sie die Bühne eroberten. Die Zuschauer wandelten zwischen Illusion und Realität, mit dem "großen Paolo" zeigte sich sogar ein Zauberer. Es ging um Rache und Vergebung, um Schein und Sein, um Wahrheit und Lüge - um die Magie des Theaters. Während die einen mit ihren Auftritten vom glasklaren Gesang über irische Tanzeinlagen und Varieté bis hin zu akrobatischen Showparts das Publikum in Staunen versetzten, sorgten andere für Lachsalven. Hier brillierten Simon Ulbrich in der Rolle des wohl vergesslichsten Starschauspielers ("Nicht ich lerne den Text, der Text lernt mich") und Mustafa Nadjibi als nicht durchsetzungsfähiger Bühnenassistent und Autor Linus. Verantwortlich für die Inszenierung zeichnete Vereinschef Aljoscha Hergesell, der sich nach dem erfolgreichen und vom Publikum mit Ovationen im Stehen gefeierten Auftakt bei seiner Truppe bedankte: "Es hat super viel Spaß gemacht, noch nie standen so viele Leute auf der Bühne." Allein 120 Kostüme seien genäht worden. Foto: jl

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