SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Auf den Friedhöfen der Samtgemeinde Rodenberg steigen die Gebühren zum Teil sehr deutlich. Nachdem die Tarife jahrelang nicht mehr verändert worden waren, hatte sich nun der Rat entschieden, eine kostendeckende Kalkulation vornehmen zu lassen. Sogar ein externes Unternehmen wurde dazu beauftragt. Doch trotz längerer Vorbereitung und Beratung hakte der Beschluss jetzt im Rat. Erhard Steege (RI) übte Kritik an der "horrenden Erhöhung" bei Doppelwahlgräbern mit stehendem Stein. In der Tat: Diese Gebühr steigt von 2600 auf 6404 Euro, allerdings ist in dieser Summe im Gegensatz zu früher auch die Rasenpflege über 30 Jahre enthalten. Der Vorsitzende des Friedhofsausschusses, Franz-Wilhelm Riechers (WGSR), verteidigte die neue Liste generell. Das Wahldoppelgrab, dessen Platz die Hinterbliebenen selbst festlegen könnten, sei letztlich ein "Exklusivgrab". Überdies sei der Ausschuss angetreten mit dem Ziel, "die Friedhofsarbeiten nicht aus Steuergeldern zu subventionieren". Frank Witte (SPD) sprach sich ebenfalls gegen den hohen Gebührensprung aus, gab aber zu, anfangs für die neue Kalkulation gestimmt zu haben. Heute sehe er die Situation anders. Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla hielt es für problematisch, nun die externe Kalkulation "aushebeln" zu wollen. Allerdings bleibe dies der Politik unbenommen. Er sehe jedoch nicht ein, dass andere dafür bezahlen sollen, wenn sich jemand mit einem Wahldoppelgrab auf 30 Jahre festlegen wolle. Die Pflegekosten müssten von vornherein mit einberechnet werden. Nach Angaben der Verwaltung werden diese auf jährlich 150 Euro geschätzt. Hans-Dieter Brand (SPD) nannte ein von Steuergeldern auszugleichendes Minus bei den Friedhofsgebühren von zuletzt 75.000 Euro und berichtete, dass "viele in der Bevölkerung von den höheren Kosten nicht begeistert" seien. "Wer ist das schon", gab Riechers zurück, "es gibt doch wohl keinen Bürger, der mit einer Gebührenerhöhung zufrieden ist". Mit 17 Ja- bei elf Nein-Stimmen wurde der neue Gebührenkatalog beschlossen. Danach kosten unter anderem Reihengräber 2000, Urnen-Reihengräber 220, Urnenrasengräber mit Platte 430, die Grundgebühr für Wahlgräber 1100, Urnen-Wahlgräber je nach Anzahl bis zu 800 Euro. Grabräumungen werden je nach Art zwischen 150 und 350 Euro berechnet. Vorzeitige Einebnungen werden für jedes Jahr mit Summen zwischen 30 und 110 Euro veranschlagt. Die Benutzung der Friedhofskapelle kostet 220 Euro, die der Sargkammer 60 Euro. In Kürze wird ein Faltblatt aufgelegt, das die Möglichkeiten der Bestattung auf den hiesigen Friedhöfen darstellt und wohl auch die jeweiligen Gebühren nennen soll. Allerdings wurde ein erster Entwurf nach deutlicher Kritik aus dem Rat an die Verwaltung zurück gegeben. "Laienhafte Gestaltung", rügte Steege, was zu einer umgehenden Erwiderung von Hudalla führte: "Wir sind professionelle Verwaltungsleute und keine professionellen Werbegrafiker." Er würde jedoch keinen Auftrag an ein externes Unternehmen erteilen wollen. Das Faltblatt, das im Rathaus ausgelegt werden soll, wird nun überarbeitet. Dabei erhält es nach dem Willen des Rates auch zum ersten Mal das gewünschte "Corporate Design". Schon länger wird ein einheitliches Erscheinungsbild der Samtgemeinde auf ihren Drucksachen und Prospekten diskutiert. In Rede steht seit einiger Zeit wieder die "Deisterwelle", eine wellenförmige Linie mit dem angedeuteten Fernmeldeturm. Foto: al
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Auf dem Friedhof wird es zum Teil deutlich teurer
Samtgemeinde legt neue Gebühren fest / Ab 1. Januar
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