1. "Vom Überfluss entschleunigen"

    Begegnung mit Gespräch und Humor

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    RINTELN (km). Über 80 Gäste konnte Superintendent Andreas Kühne-Glaser am vergangenen Donnerstag zum traditionellen Reformations-Empfangs des Kirchenkreises begrüßen. Zu den namentlich willkommen geheißenen gehörten neben Bürgermeister Thomas Priemer auch zwei Neuntklässler vom Gymnasium Ernestinum, die sich besonders engagiert, so Kühne-Glaser, für die Fridays-for-Future-Bewegung engagieren. Neben den gewohnten, geselligen Programmteilen mit Essen, Trinken, Gesang und Gespräch wurde diesmal eben diesem Thema breiterer Raum gewährt - wofür vor allem Referent Marius Rommel verantwortlich zeichnete. Das Thema des "Nachhaltigkeitsökonomen": "Es ist genug! - Leben und Wirtschaften innerhalb planetarer Grenzen". Rommel habe im Rahmen eines Forschungsprojektes zuletzt, spezifizierte der Superintendent bei der Vorstellung des Referenten, in Theorie und Praxis nach Gestaltungs-Möglichkeiten einer "lustvollen Wachstumswende zur Entschärfung der Umweltkrise" gesucht. Anstatt des "höher, schneller, weiter" plädiere er für "genügsame, beziehungsreiche und regionalisierte Lebensstrukturen". Was Marius Rommel in seinem Vortrag sogleich konkretisierte, indem er zunächst feststellte, dass unser Lebensstil "alles andere als zukunftsfähig" sei. Dabei, interpretierte Rommel sein eigenes Thema positiv, sei es auch buchstäblich tatsächlich "genug": Genug Ressourcen für alle - die müssten einfach nur gleichmäßig verteilt werden. Mit dem Begriff "Klimawandel" konnte sich Marius Rommel offensichtlich nicht richtig anfreunden, weil das Thema zweifellos erheblich vielschichtiger sei. Die Klima-Erhitzung habe man zwar mittlerweile seit Jahrzehnten registriert - und das Erschreckende dabei sei: Es passiert nichts." Eine der schlimmsten Konsequenzen, stellte Rommel heraus, sei das Arten-Sterben. Und bevor dereinst auch der Mensch dran sein könnte, gab Rommel seinem Auditorium einen vergleichsweise moderaten Rat, wie sich der weitere Niedergang "unseres einzigen Planeten zumindest abbremsen ließe: "Wir müssen schlicht weniger verbrauchen," was nicht zuletzt auch hieße, "wir müssen Wohlstand neu definieren, uns vom Überfluss entschleunigen."
Foto: km

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