1. Eine Einkaufsstraße "atmet"

    "Faire Mietpreise" und gutes Angebot: Fast kein Leerstand in der Langen Straße

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    RODENBERG (jl). Wer durch die Lange Straße bummelt, muss freie Räumlichkeiten suchen. In die seit Längerem leer stehende Geschäftsfläche im Eck-Fachwerkhaus ist ein Barbier gezogen und auch die Samtgemeinde-Bücherei ist in der Langen Straße untergekommen. Leerstand findet man lediglich gegenüber dem Supermarkt, wo der Blick bereits seit geraumer Zeit in verwaiste Schaufenster geht.ieses "Leben" an der Hauptachse fällt auch Verwaltungschef Georg Hudalla positiv auf. Zeit für ein Fazit. "Es ist erstaunlich, dass wir eine so hohe Buchungsrate haben, dass so viel vermietet ist", sagt Hudalla im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt. Gleichwohl räumt der Stadtdirektor ein, dass es in den vergangenen fünf Jahren immer mal wieder ein Auf und Ab gewesen sei. Heißt: Mal gab es mehrere freie Ladenflächen, mal so gut wie kein Leerstand oder mit seinen Worten ausgedrückt: Die Einkaufsstraße "atmet". Für die aktuelle Situation, die sich äußerst positiv darstellt, hat er auch eine Erklärung: Die Mietpreise hätten sich gewandelt. "Man hat erkannt, dass die Vermietung von Geschäftsflächen nicht viel höher bepreist werden kann als von Wohnflächen", meint Hudalla. Er spricht von einer "Akzeptanz", die bei Immobilienbesitzern erreicht worden sei, "sich der Realität zu stellen und Preise aufzurufen, die fair sind". Darüber hinaus lobt er das vorhandene breite Spektrum an Angeboten. Allerdings seien auch da Veränderungen zu erkennen. Früher habe es mehr Einzelhandel gegeben, heute sind verstärkt Büros hinzugekommen. Dennoch: "Es macht Spaß in bespielte statt leere Schaufenster zu schauen", so der Verwaltungschef. Und das sorge für Belebung des innerstädtischen Bereichs. "Wenn man zur Mittagszeit auf dem Amtsplatz und an der Langen Straße steht, sieht man viele Menschen, das ist ein positives Zeichen." Ein Vorteil seien nicht zuletzt die fußläufige Erreichbarkeit und auch der innerörtliche Schulstandort, von dem die Stadt profitiere. Dabei stellt Hudalla heraus, dass es gelungen ist, auch Angebote anzusiedeln, die außerhalb der Konkurrenz zum Internet stehen. Schließlich könne man sich nicht online die Haare schneiden lassen oder ein Eis essen gehen. Und auch die Dienstleistung mit persönlicher Beratung unterscheide sich deutlich von Billigangeboten im Netz. Das führe zu weiteren ähnlichen Angeboten. Als Beispiel nennt er die mittlerweile drei Blumenfachgeschäfte, davon zwei in unmittelbarer Nachbarschaft, die allesamt mit ihrer "individuellen Komponente"überzeugen. "Gerade in diesem Bereich gelingt es, mit dem Angebot die Nachfrage zu erzeugen", betont Hudalla. Nur für den ehemaligen Friseursalon gegenüber dem WEZ-Gebäude gibt es immer noch keine Nachnutzungslösung. Die historisch bedingte Kleinteiligkeit in der Innenstadt lasse sich nicht wegzaubern, zuckt Hudalla mit den Achseln. Gleiches gelte für die nicht gerade barrierefreie Bauweise, die jedoch der Hochwasserproblematik geschuldet sei. Apropos: 2018 hat die Deisterstadt ein Programm auf den Weg gebracht, mit dem sie jene finanziell unterstützt, die dazu beitragen, eine attraktivere Einkaufssituation zu schaffen. Wer seine Geschäftsflächen umgestaltet und modernisiert, kann dafür bis zu 5.000 Euro bekommen. Allerdings würde sich der Verwaltungschef hier noch mehr Beteiligung wünschen. "Die Resonanz ist bisher sehr übersichtlich", lautet sein Fazit. Nur zwei Immobilienbesitzer hätten Förderungen für entsprechende Aufwertungen abgerufen. Mit zwei weiteren liefen Gespräche. Foto: jl

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