In "Familienbücherei" soll Förderung des Lesens größere Rolle spielen

STADTHAGEN (bb). Viel Lob und einstimmige Befürwortung hat das neu erarbeitete Konzept zur strategischen Ausrichtung der Stadtbücherei auf der Ratssitzung gefunden. Verstärkt soll sich die Bibliothek in Zukunft auf Schwerpunkte wie die frühkindliche Sprachförderung, die Vermittlung von Lese- und Medienkompetenz sowie ihre Rolle als Familien-Bücherei und als Treffpunkt konzentrieren. Bibliotheksleiterin Cornelia Reuther hatte das neue Konzept mit Unterstützung einer wissenschaftlichen Begleitung durch die Büchereizentrale Niedersachsen ausgearbeitet, abgestützt auf eine breite Datenbasis zur Einwohnerstruktur Stadthagens. Ziel ist die Umsetzung einer Reihe von Schwerpunkten bis 2024, die zum Teil bereits jetzt berücksichtigt aber nun noch einmal ein anderes Gewicht erhalten sollen. Als einen dieser Schwerpunkte hebt das Konzept die frühkindliche Sprachförderung und Sprachbildung hervor. Entsprechende Angebote sollen ausgebaut, Kooperationen beispielsweise mit Kindertagesstätten oder dem Familienzentrum angeschoben werden. Zweiter Punkt ist die Vermittlung von Lese- und Medienkompetenz. Hier sollen vor allem Grundschulkinder angesprochen werden, unter anderem als außerschulischer Lernort, der Freude vermittelt. Auch soll die Zusammenarbeit mit den Grundschulen intensiviert werden. In der Rolle als "Familienbücherei" soll die Bibliothek Unterstützung bei der Bewältigung besonderer Lebenssituationen wie Schwangerschaft und Erziehung, Schule und Bildung, Aus- und Weiterbildung, Älter werden oder Freizeitgestaltung bieten. Familien mit Kindern sind bereits eine starke Nutzergruppe, dies soll aber noch ausgebaut werden, auch etwa durch Veranstaltungsarbeit. Viertens soll die Stadtbücherei zu einem nichtkommerziellen, generationen- und milieuübergreifenden Treffpunkt ausgebaut werden. Dazu müsse die Aufenthaltsqualität verbessert, entsprechende Veranstaltungen angeboten werden, heißt es im Konzept. Für alle Zielsetzungen gelte es zudem, den Medienbestand anzupassen. Thomas Pawlik (SPD) hob für die Mehrheitsgruppe SPD/Grüne/FDP hervor, dass diese das Konzept rundum befürwortete. Pawlik brachte ins Gespräch, über eine Gebührenbefreiung für Jugendliche nachzudenken. Schließlich sei es ja eine Zielsetzung, Lese- und Medienkompetenz dieser Altersgruppe zu fördern. Ein Vorschlag, den CDU-Fraktionssprecher Heiko Tadge aufgriff. Die finanziellen Einbußen durch eine solche Maßnahme seien verkraftbar, rechnete Tadge vor. Auch die CDU begrüße das Konzept. Gundi Donjes von WIR schloss sich an, Investitionen im Bildungsbereich seien gut angelegt.Foto: bb/archiv bb