1. Für wenig Geld schaut ein Experte hinters Gebälk

    Baukulturdienst Weser-Leine bietet Hausuntersuchungen an / Kooperationsprojekt von vier Landkreisen bis 2021

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    KREIS SCHAUMBURG/SOLDORF (al). Ein mit Leader-Mitteln von der Europäischen Union geförderte Einrichtung kommt seit einigen Monaten Eigentümern alter Bausubstand zugute. Sie müssen es nur beantragen. Dann schaut ein Experte für wenig Geld den Häusern hinters Gebälk. "Baukulturdienst Weser-Leine" nennt sich das in der "Alten Schule" im Apelerner Ortsteil Soldorf angesiedelte Büro, das aber einen großen Wirkungskreis über vier Landkreise besitzt. Nicht nur Schaumburger können das Angebot nutzen. Auch Hausbesitzer in Hameln-Pyrmont, Holzminden und Hildesheim haben auf Wunsch den gleichen Anspruch. Sofern sie ein Gebäude besitzen, das mindestens 70 Jahre alt ist, werden vorhandene Schäden und Probleme dokumentiert und sinnvolle Reparatur- und Erhaltungsmaßnahmen empfohlen. Das erfolgt durch Robert Große, der als Zimmermeister, Restaurator und öffentlich-bestellter Sachverständiger für Holzschutz und -schäden auf eine über 20-jähriger Berufserfahrung zurückblickt. Zweiter Ansprechpartner ist Manfred Röver. Der Vorsitzende der Schaumburger Interessengemeinschaft Bauernhaus (IGB) hatte für die Idee des Baukulturdienstes geworben. Er weiß, welche schweren Folgen durch falsche Sanierungen entstehen können. Es sei eine Folge der heutigen großen Auswahl von Baumaterialien: "So viele gab es früher eben nicht." Der Baukulturdienst aber will auch einem möglichen Leerstand historischer Gebäude entgegenwirken: Eigentümer sollen erkennen, welchen Wert ihre Immobilie mit ihrem vielleicht ortsbildprägenden Charakter besitzt. Das Kooperationsprojekt der vier Landkreise ist zunächst bis Ende 2021 befristet. In dieser Zeit sollen mindestens 300 Altgebäude untersucht worden sein. Dabei fällt der Kostenanteil für den Hauseigentümer von Jahr zu Jahr höher aus. Will heißen: Je eher Anträge auf entsprechende Analysen gestellt werden, umso preiswerter sind diese zu haben. Zehn Monate nach dem Start sind bereits 15 Verfahren abgeschlossen und etwa 40 in Bearbeitung. Wer einen solchen - so Röver -"TÜV-Bericht für alte Häuser" erstellen lassen möchte, muss sich an das BKD-Büro wenden und dies dort beantragen. Der deutlich subventionierte Preis beträgt derzeit noch 100 Euro; im nächsten Jahr werden 200 Euro fällig. Neben dem Schaumburger Land hat Große ein inzwischen deutliches Interesse an seinen Expertisen in Teilen des Landkreises Hildesheim festgestellt. Die dortige Gemeinde Bockenem ist sogar ein regelrechter Schwerpunkt von Nachfragen. Für die kommenden Monate erwartet er wachsende Aufmerksamkeit auch im südlichen Bereich des Weserberglands. Wer sich näher informieren möchte: Telefon (05723) 987 3110 oder ab demnächst auf www.baukulturdienst.de. Von der Nachfrage hängt es auch ab, ob der Baukulturdienst Weser/Leine zur Dauereinrichtung werden kann. Foto: al

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