1. Der "Drobs" ist noch lange nicht gelutscht

    30 Jahre Drogenberatungsstelle des Diakonischen Werkes

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    STADTHAGEN. Dieses Jahr feiert die Drogenberatungsstelle des Diakonischen Werks in Stadthagen 30-jähriges Bestehen. Was 1989 begann, setzt sich seit drei Jahrzehnten erfolgreich fort. Damals startete der "Drobs" in der Querstraße 13 in Stadthagen das niedrig-schwellige Angebot für Konsumierende und eröffnete eine Anlaufstelle für all diejenigen, die eine allgemeine Beratung oder Informationen zu illegalen Drogen und Betäubungsmitteln suchten. 1991 wurde die Durchführung von ambulanten Drogentherapien eingeführt, ein Jahr später schloss sich eine Fachstelle für Prävention an, seitdem gibt es auch eine psychosoziale Betreuung, die vor allem bei vorher ärztlich abgeklärter Methadonbehandlung greift. 2002 zog der "Drobs" in die Bahnhofsstraße 16, arbeitet in enger Verzahnung mit dem FFS und stellt ein Gruppenzentrum für Selbsthilfearbeit zur Verfügung. Seit 2014 gibt es auch das Angebot "BesS"- Beratung statt Strafe. Drogenberatungsstellen leisten einen wichtigen Dienst an der Gesellschaft. Sie informieren nicht nur, sie vermitteln und beantragen Entgiftungen und Therapien für Abhängige, im Sinne des "saver use" werden saubere Spritzen an Konsumenten ausgegeben, um das Krankheitsrisiko zu verringern. Sie bieten regelmäßige Sprechstunden auch ohne Termin an und leisten ambulante Rehabilitation, Weiterbehandlung und Nachsorge nach abgeschlossener, stationärer Therapie bei Drogenabhängigkeit. Und das geschieht alles absolut anonym. Datenschutz und Verschwiegenheit wird bei der Drogenberatung groß geschrieben. Auch Angehörigen von Drogenabhängigen wird eine Tür geöffnet - bei Denken oder Ängsten finden Partner, Eltern oder andere Angehörige ein offenes Ohr und klärende Gespräche. Sollte einmal die Grenze der Möglichkeiten der Drogenberatungsstelle in Stadthagen erschöpft sein, so wissen die Mitarbeiter stets eine Lösung, denn die Vernetzung zwischen den Standorten ist hervorragend organisiert, sodass für jeden Betroffenen die richtigen Anlaufstellen und Hilfen gefunden werden können. Die Drogenberatung Stadthagen sind aktuell drei Mitarbeiter für die illegalen Drogen zuständig. Ricarda Loß und Cord Koller sind zwei von ihnen. Sie stehen mit Herz und Hand für die Betroffenen zur Verfügung. Sie beraten und klären auf. Vor allem an Schulen sei die Aufklärungsarbeit dringend notwendig, da die Konsumenten von Drogen wie Cannabis und Partydrogen oder sogenannte "Legal Highs" ständig jünger werden. Durch Sensibilisierung kann der Drogenmissbrauch im jungen Alter reduziert werden. Geschäftsführer Günter Hartung blickte auf die Zukunft und sieht vor allem einen weiteren Ausbaubedarf in dem Mediensektor. E-Mails oder Chatrooms machen die Kontaktaufnahme leichter, daher wird in diese Richtung nach einer für die Drogenberatung passenden Lösung gesucht, um dieses Angebot in die Leistungen aufnehmen zu können. Eine Website, www.drugcom.de, bietet Konsumenten inzwischen unter dem Slogan "Quit the Shit" eine Anlaufstelle, sollte der Wunsch bestehen den Konsum herunterzufahren oder ganz aufzuhören. Aber auch in Bezug auf die Medienabhängigkeit bestünde laut Hartung Klärungsbedarf, denn wie definiert man Medienabhängigkeit? Hartung und seine Mitarbeiter blicken stolz auf die 30. Jahre zurück und auf die Erfolge, die sie in der Zeit verbuchen konnten. Text/Foto: tr

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