1. Verunsicherung in den Reihen der Einsatzkräfte

    Sorge über mögliche Kontamination mit Asbestfasern

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    STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). In Reihen der Einsatzkräfte besteht offenbar deutliche Verunsicherung darüber, beim Brand auf dem Georgschacht durch freigesetzten Asbest Gesundheitsgefahren ausgesetzt gewesen zu sein. Asbest wurde in Faserzementplatten, vielfach als Eternitplatten bekannt, über Jahrzehnte als Standardmaterial eingesetzt. Als bekannt wurde, dass Asbestfasern in die Lunge gelangt, Krebs erregend sind, wurden in den 80er Jahren auch Faserzementplatten ohne Asbest angeboten, 1990 wurde die Produktion eingestellt, 1993 erfolgte das Verbot der Verwendung in Deutschland. Weil festeingebunden in solchen Faserzementplatten unter normalen Bedingungen es zu keiner Freisetzung der schädlichen Fasern kommt, bei der Sanierung allerdings zwangsläufig Fasern freigesetzt werden, lässt man aus früheren Jahren vorhandene Bauteile üblicherweise an Ort und Stelle. Bei einem Brandeinsatz ist bei solchen Materialien für die Feuerwehr jedoch besondere Vorsicht geboten. Durch Hitze und mechanische Beanspruchung kann es zum Zerbrechen und Platzen der Faserzementplatten kommen und so zur Freisetzung der gesundheitsschädlichen Asbestfasern. Sowohl im Einsatz selbst als auch in der Folge sind besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um das Einatmen der Fasern zu verhindern. Es besteht auch die Gefahr der Verschleppung von Fasern beispielsweise über Ausrüstung, Kleidung oder Fahrzeuge. Aus Reihen der Einsatzkräfte verlautete, dass eine erhebliche Verunsicherung über mögliche Gesundheitsgefährdungen in Folge einer eventuellen Asbestkontamination nach dem Brand am Georgschacht bestehe. Das Beispiel eines Brandes in Stamwerde in der Gemeinde Barsbüttel im Süden Schleswig-Holsteins im April zeigt, wie schwerwiegend die Feuerwehrunfallkassen eine Gefährdung durch Asbest einschätzen. Dort wurden nach einem Scheunenbrand unter Asbestfreisetzung Einsatzkleidung, Fahrzeuge und Feuerwehrhäuser der eingesetzten Wehren von Spezialfirmen gereinigt, die Wehren für die Dauer dieses Vorgangs außer Dienst gestellt.

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