STADTHAGEN/LANDKREIS (bb). Möglicherweise waren in der am 23. Oktober bei einem Großbrand schwer beschädigten Lagerhalle auf dem Georgschachtgelände Stadthagen asbesthaltige Materialien verbaut. Untersuchungen sollen dazu in Kürze Klarheit bringen. Unter den bei der Brandbekämpfung aktiven Einsatzkräften bestehen offenbar Befürchtungen, von einer eventuellen Freisetzung von Asbestfasern betroffen gewesen zu sein (nebenstehend). Der Gebäudekomplex aus im Grunde vier unmittelbar nebeneinander stehenden Hallen war vom Wertstoffmanagement-Unternehmen "PreZero" zur Zwischenlagerung von Papier und Kunststoffabfällen genutzt worden. Rund 300 Angehöriger verschiedener Wehren, des Technischen Hilfswerkes (THW), des DRK und DRK-Rettungsdienstes und der Polizei waren in der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober beim Einsatz zur Bekämpfung des Großfeuers aktiv (wie berichtet). "Die Wahrscheinlichkeit ist da", erklärte der Stadthäger Bürgermeister Oliver Theiß in Bezug auf die Frage, ob im vom Brand betroffenen Gebäude am Georgschacht, insbesondere in der völlig zerstörten Dachkonstruktion, asbesthaltige Materialien verbaut gewesen sein könnten. Begründet sei eine solche Vermutung darin, dass asbesthaltige Materialien, seit 1993 in Deutschland verboten, über viele Jahre ein vielfach verwendetes Baumaterial waren. Weil beim Verbrennen Asbest freigesetzt worden und sich auf der Einsatzkleidung der Feuerwehrleute abgesetzt haben könnte, hat die Stadt Untersuchungen in einem Labor in Auftrag gegeben, wie Bürgermeister Theiß erklärte. So sei Einsatzkleidung einerseits im Zustand unmittelbar nach dem Brandeinsatz und andererseits eine gereinigte Jacke in ein Speziallabor versandt worden. Dabei werde untersucht, ob Asbestanhaftungen vorhanden seien. Gleichzeitig könne am zweiten Kleidungsstück festgestellt werden, ob, falls es zu Anhaftungen kam, diese durch das übliche Verfahren zur Reinigung zu entfernen seien. Sei dies nicht der Fall, müsse dazu die Unterstützung eines Spezialunternehmens in Anspruch genommen werden. Ergebnisse der Untersuchung seien am Mittwoch zu erwarten. Kreisbandmeister Klaus-Peter Grote erklärte, dass der Landkreis ebenfalls Einsatzbekleidung und Schläuche zur Untersuchung eingesandt habe, Ergebnisse würden Dienstag (bei Redaktionsschluss noch nicht vorhanden), oder Mittwoch erwartet. Die gründliche Reinigung der Fahrzeuge und die separate Lagerung der Einsatzkleidung sei veranlasst worden. "Wir müssen da sehr vorsichtig sein, es geht um die Gesundheit der Leute", erklärte der Kreisbrandmeister. Angesichts des Alters der Halle sei eine Verwendung asbesthaltiger Materialien wahrscheinlich.Foto: archiv bb
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Sorge über mögliche Freisetzung von Asbest
Stadt und Landkreis lassen nach Brand am Georgschacht Proben untersuchen / Rund 300 betroffene Personen
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