1. Drei Tage Rummel zwischen Seelenwärmern und "Shaker"

    Martinimarkt kommt trotz mäßigem Wetter gut an / Höhepunkt am Dienstag

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    RODENBERG (jl). Ja, Petrus hätte sich durchaus von einer angenehmeren Seite zeigen können. Aber einen Vorteil hatte das bisweilen regnerisch-trübe Wetter dennoch: Auf dem Martinimarkt schmeckten die heißen Seelenwärmer gleich doppelt so gut. Nachdem heftige Schauer am Sonnabendnachmittag den Rundgang zwischen Essensbuden, Schießständen und Fahrgeschäften im Herzen der Deisterstadt nahezu leergefegt hatten, lockte der Rummel in den trockenen Abendstunden wieder einige Besucher an. "Das sieht gemütlich aus", dröhnte es da aus den Lautsprechern neben dem "Shaker". "Aber jetzt fahren wir an Leute." Und schon ging es unter allgemeinem Jauchzen mit scheibenwischerähnlichen Bewegungen in die Höhe. Aber auch im Musikexpress und in den Autoskootern herrschte reges Treiben, während die vielen bunten Lichter für beste Jahrmarktstimmung sorgten. Am Sonntag zog das Gastspiel der Sonne die Familien an. Eine Runde Karussellfahren muss schließlich sein, wenn die beliebte Traditionsveranstaltung der Stadt ihre Pforten öffnet. Ihren Höhepunkt erlebte diese wie immer am Dienstag, als zahlreiche Händler einflogen, der kühl-trüben Witterung trotzten und die Vorbeiflanierenden zum Stöbern einluden. Bei den Windmühlenmessern aus Solingen etwa wurden Christa Bode und ihre Bekannte Ulla Musielak, die sich zufällig dort trafen, fündig. "Die schneiden am besten, meine Mutter hatte die schon", verriet Bode zufrieden. Für sie sei es von Kindheit an Tradition über den Markt zu schlendern. Zwischen Wollmützen, Schals, Shirts, Portemonnaies, Gewürzen und winterlichen Dekorationsartikeln bot sich auch ein ungewöhnliches Bild: Mitten auf dem Bürgersteig saugte Bernd Oberheide einen Teppich, während seine Frau daneben bügelte. Der Rodenberger Geschäftsmann demonstrierte als erster im Schaumburger Land den neuesten beutellosen Akkusauger mit rotierender Bürste aus dem Hause Miele, während sie eine brandneue Dampfbügelstation vorführte - vor den neugierigen Augen der stehenbleibenden Flaneure. Einziger Wermutstropfen: Am Vormittag herrschte mitunter Langeweile auf der Trödelmeile. 9 Uhr Beginn sei zu früh, bemerkte eine Händlerin. Auch Familie Brandt, die mit ihrem Süßwarenmobil seit mehr als 40 Jahren zum Rodenberger Martinimarkt kommt, stellt fest: "Es verschiebt sich immer weiter nach hinten, dass die Leute kommen." Dafür kamen sie ab dem frühen Nachmittag in Scharen und sorgten für die typische Martinimarkt-Atmosphäre. Foto: jl

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