1. Von der Zuwanderung und der Vielfalt profitieren

    Ex-Bundespräsident Wulff spricht bei interkultureller Veranstaltung

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    BÜCKEBURG/STADTHAGEN (bb). Viel Applaus hat Christian Wulff, ehemaliger Bundespräsident, für seinen Gastvortrag am Vorabend des Reformationstages in der St. Martini-Kirche geerntet. Wulff rief bei der von Landeskirche und Landkreis organisierten interkulturellen Veranstaltung in der St. Martini-Kirche Stadthagen in einer von einem optimistischen Grundton getragenen Rede zu Mut und Zuversicht auf. Wobei er unter Hinweis auf den Anschlag von Halle und Hassparolen im Netz problematische Entwicklungen nicht herunterspielte. Dass Juden in Deutschland heute ihren Glauben unter Polizeischutz ausüben müssten, sei "ein Zustand für den wir uns zutiefst schämen müssen". Wulff erinnerte daran, dass das Grundgesetz die freie und öffentliche Ausübung der Religion garantiere. Liberale Demokratie bedeute auch die Achtung der Minderheitenrechte. Die Verfassung setze den Rahmen für die Ausübung des Glaubens. Er sei sich sicher, dass man im Rückblick im Jahr 2040 die Aufnahme der Flüchtlinge um das Jahr 2015 als Erfolg bewerten werde. Die Vielfalt sei prägend für die deutsche Gesellschaft, die wie beispielsweise mit der Aufnahme der Hugenotten oder später der Gastarbeiter immer wieder von Zuwanderung profitiert habe. Der Austausch und die Begegnung ermögliche es, Misstrauen und Vorurteile abzubauen. "Die Fremdenfeindlichkeit ist dort am größten, wo keine Fremden sind", hielt Wulff fest. Es gelte, "Hass in Nächstenliebe und Wut in Barmherzigkeit" zu verwandeln, erklärte er in Bezug auf die Anschläge von Halle. Er rief zu Mut, Zuversicht und Zutrauen auf, um sich dieser und den weiteren gegenwärtigen Herausforderungen zu stellen (weiteres im Innenteil).Foto: bb

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