RINTELN (ste). Ohne die vier Frauen, die im Jahr 1948/1949 gemeinsam mit 61 Männern am Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland arbeiteten, würde es diesen einen Satz im Grundgesetz wohl nicht geben. Im Artikel drei, Absatz zwei des Grundgesetzes heißt es: "Männer und Frauen sind gleichberechtigt"! Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel haben als Politikerinnen im Palamentarischen Rat nicht nur zur Entstehung des Grundgesetzes (GG), sondern auch zur verfassungsrechtlichen Gleichstellung von Männer und Frauen beigetragen. Dieser Satz im GG ist dazu der einzige Satz, der mit öffentlichem Druck durch die "Wäschekorbaktion" erkämpft wurde. Tausende von Frauen schlossen sich der Meinung der vier Politikerinnen mit Briefen an und die füllten im Parlamentarischen Rat ganze Wäschekörbe. Auch im Rundfunk wurde seinerzeit zu Protesten der Frauen aufgerufen: "Doch da, wo wir bereits mit der Gleichstellung sein könnten, da sind wir leider noch lange nicht", so Rintelns Gleichstellungsbeauftragte Claudia Zehrer bei der Begrüßung der Gäste zur Eröffnung der Ausstellung "Frauen können alles. Mütter des Grundgesetzes". Gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Priemer lud die Gleichstellungsbeauftragte zur Eröffnung der Wanderausstellung ein und neben der eigentlichen Ausstellung gab es Kurzfilme und Biografien der vier "Mütter". Ziel der Ausstellung soll es sein, junge Frauen zu motivieren, sich selbst aktiv politisch zu engagieren und das nicht nur hinsichtlich der bevorstehenden Kommunalwahlen in zwei Jahren. Herausgegeben wurde die Wanderausstellung von der EAF Berlin (Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V.). Noch bis zum 13. Dezember haben Besucher des Rathauses in der Klosterstraße 19 im zweiten Stock die Möglichkeit, sich anhand von Informationen, Fotos und Plakaten zu diesem Thema in der Ausstellung zu informieren. Geöffnet ist von montags bis donnerstags von 8.30 bis 17 Uhr und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr.Foto: ste
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Geschichte der Gleichberechtigung
Wanderausstellung "Mütter des Grundgesetzes" in der Rathhausgalerie / Bis 13. Dezember
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