LANDKREIS (bb). Mit rund 300 geladenen Gästen hat die Kreishandwerkerschaft Schaumburg gemeinsam mit der Landeskirche Schaumburg-Lippe sowie dem Kirchenkreis Grafschaft Schaumburg den Schaumburger Handwerkstag im Schloss Bückeburg begangen. Drogerieunternehmer Dirk Roßmann stellte bei der Veranstaltung einen Auszug aus seinem Buch vor und gab in der Diskussion mit jungen Vertretern von Handwerk und Kirche einen Einblick in sein Grundsätze unternehmerischen Führens. Roßmann las aus seinem Werk "dann bin ich auf den Baum geklettert" ein Kapitel, indem er eine von ihm 1990 eingeleitete Hilfsaktion schilderte, um der damals Hunger leidenden Bevölkerung im Raum Moskau Hilfe zu bringen. Unter abenteuerlichen Umständen transportierte er damals unterstützt von verschiedenen Partnern mit Sattelschleppern Nahrungsmittel nach Russland. Der für sein soziales Engagement bekannte 73-jährige Unternehmer gab in der folgenden Diskussionsrunde mit Mareike Schankin-Reiter (Fleischerei Hardekopf), Marcel Fehse (Metallbau Stehr), Frederik Oltrogge (Dachdeckerei Oltrogge) sowie Robert Dierking, Pastor der Landeskirche Schaumburg-Lippe im Auetal, moderiert von Marc Fügmann einen lebendigen Eindruck in seine Grundsätze, ein Unternehmen zu führen. "Wer Menschen nicht mag, sollte auch keine selbständiger Unternehmer werden", hielt Roßmann fest. Er selbst habe allerdings auch erst lernen müsse, welch wichtige Rolle der wertschätzende Umgang mit den Mitarbeitern spiele. "Bin ich selbst schlecht drauf, bin ich auch ein schlechter Chef", dies gelte es sich bewusst zu machen. Ein Unternehmer müsse sich das Vertrauen seiner Mitarbeiter erwerben, um diese zu motivieren, müsse die Kraft haben diese auch bei Problemen zu unterstützen. Die jungen Unternehmer aus Handwerk und Kirche gaben in der Diskussion einen Einblick in ihr jeweiliges Wirkungsfeld. Landesbischof Karl-Hinrich Manzke und Superintendent Andreas Kühne-Glaser verwiesen auf die traditionelle enge Verbindung zwischen Handwerk und Kirche. Es sei eine "Selbstverständlichkeit und eine Ehre", dass Kirche bei der Renovierung ihre Liegenschaften das heimische Handwerk einbinde, so Manzke. Wichtig sei es für Kirche, immer wieder den Austausch mit verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zu suchen und den Dialog zwischen diesen Gruppen zu fördern. Kreishandwerksmeister Dieter Ahrens hob die Bedeutung des Handwerks als "Wirtschaftsmacht von nebenan" hervor mit seinen rund 10.000 Beschäftigten und 700 Azubis allein in Schaumburg. Foto: bb
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"Wer Menschen nicht mag, sollte nicht Unternehmer werden"
Kreishandwerkertag mit rund 300 Gästen / Dirk Roßmann in der Diskussion
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