LANDKREIS (bb). Der Landkreis Schaumburg und die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe laden alle Interessierten ein zur interkulturellen und interreligiösen Veranstaltung "Wie viel Religion braucht die Demokratie?" am Vorabend des Reformationstages. In der St. Martini-Kirche Stadthagen werden dabei eine Reihe verschiedener Religionsgemeinschaften an der Ausrichtung des Abends mitwirken, als Gastredner spricht der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff. Landesbischof Karl-Hinrich Manzke hielt im Pressegespräch fest, dass es Wunsch von Landkreis und Landeskirche sei, mit der Veranstaltung der Vielfalt des religiösen Lebens in der Region Ausdruck zu geben. Unter Respektierung des jeweiligen religiösen Herkunft und Prägung solle gemeinsam der Vorabend des Reformationsabends begangen werden. Die Vertreter der Landeskirche würden sich über das Zeichen des Vertrauens freuen, das die beteiligten Gemeinschaften mit ihrem Mitwirken zum Ausdruck bringen würden. Sei es im Vorjahr um das Eintreten der Religionen für den Frieden gegangen, stehe diesmal die Bedeutung der Religion für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie im Mittelpunkt, so Manzke. An der am Mittwoch, dem 30. Oktober, um 19 Uhr beginnenden Veranstaltung werden Gemeinschaften wie der Islamische Kulturverein Stadthagen/DITIB, die Jüdische Gemeinde Schaumburg, die Alevitische Gemeinde, Ezidia Schaumburg den Vorabend des Reformationstages in "ökumenischer und kultureller Weite" begehen. Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Im Vorjahr fand die Zusammenkunft bei ihrer Premiere rund 450 Teilnehmer. Ehemaliger Bundespräsident als Gastredner: Das Programm orientiert sich, "etwas gestrafft", wie der Landesbischof und der theologische Referent der Landeskirche Lutz Gräber erklärten, an dem von 2018. Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff wird zum Thema "Das demokratische Zusammenleben und die Aufgaben der Religionsgemeinschaften in unserem Land sprechen". Ebenso werden Grußworte von Landtagsmitglied Thela Wernstedt, Mitglied im Leitungskreis der AG Christinnen und Christen in der SPD (Niedersachsen) und von Superintendent Martin Runnebaum, von der gastgebenden St. Martini-Gemeinde zu hören sein. Die verschiedenen Religionsgemeinschaften leisten Wortbeiträge, ebenso das "Weltcafé" der Kirchengemeinde. Anders als im Vorjahr soll auch einer kritischen Betrachtung Raum gegeben werden. Andreas Kraus, Lehrer des Ratsgymnasiums und Vorsitzender des Fördervereins ehemalige Synagoge, spricht zum Thema "Meine Erwartungen an die Religionsgemeinschaften in unserer Demokratie". Eine Geste der Solidarität an die Opfer des Anschlages von Halle sowie Friedenswunsch und eine Friedensgeste werden den Abschluss des rund 90-minütigen Veranstaltungsteils in der Kirche prägen. Dieser wird untermalt von Musikbeiträgen verschiedener Gruppen, darunter der interkulturellen Gruppe aus dem Jugendprojekt "Music and More" der Landeskirche. Zu hören sein sollen auch erste Textbeispiele aus dem Projekt "Spuren schreiben". Wie im Vorjahr soll ein Zusammensein bei einem kleinen Imbiss mit mitgebrachten Speisen und Musik folgen, bei dem sich Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zum Knüpfen und Pflegen von Verbindungen bietet.Foto: bb
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Verhältnis von Religion und Demokratie wird beleuchtet
Interkulturelle Veranstaltung am Vorabend des Reformationstages / Religion für gesellschaftlichen Zusammenhalt
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