1. Das Wohnen im Alltag will auch gelernt sein

    Förderschule am Deister weiht neue behindertengerechte Schulwohnung ein / Räumlichkeiten auf Bedürfnisse zugeschnitten

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    RODENBERG (jl). Mit einem bunten Programm und lehrreichen Rundgang ist die neue Schulwohnung der Förderschule am Deister eingeweiht worden. Gemeinsam mit Vertretern des Landkreises als Träger und der Landesschulbehörde feierten die Schüler, die vom Chor über die Stock-AG bis hin zur Trommelshow in verschiedenen Gruppen aktiv wurden, die Fertigstellung des Außer-Haus-Klassenzimmers. Bisher hatte der Unterricht in der Hausmeisterwohnung auf dem Gelände stattgefunden. Die war jedoch nur über eine Treppe zugänglich. "Uns war es wichtig, eine barrierefreie Schulwohnung zu schaffen", sagte Ralf Mahnert vom Schulamt des Landkreises. Obgleich es etwas länger als erwartet gedauert habe, weil die Rahmenbedingungen noch geschaffen werden mussten: Bildung werde in Schaumburg großgeschrieben und "es liegt uns sehr am Herzen dafür das Geld bereitzustellen". Insgesamt 66.000 Euro hat der behindertengerechte Ausbau der Erdgeschosswohnung im gegenüberliegenden Neubau an Langen Straße gekostet. Seit Sommer wird sie genutzt. Was die Abschlussstufe, die statt im herkömmlichen Klassenzimmer in der Schulwohnung unterrichtet wird, lernt, brachte Falk Beckhausen von der niedersächsischen Landesschulbehörde auf den Punkt: "Schule bedeutet nicht nur, dass Menschen miteinander arbeiten, es bedeutet auch, dass ein Stück Leben stattfindet." Die 17- bis 19-Jährigen bekommen Erfahrungen im Kochen, Putzen und Einkaufen. Kurz um: im Wohnen. Sie werden auf den Alltag nach der Schule vorbereitet. Dabei sind die Räumlichkeiten an die Bedürfnisse der Förderschüler angepasst. Eine Besonderheit ist das vollausgestattete Pflegebad, in dem auch schwerstbehinderte Schüler mithilfe von Gurten, die an Deckenschienen befestigt sind, auf die Waschliege gehoben werden können, wie die sozialpädagogische Fachkraft Petra Peter während des Rundgangs erklärte. Zudem zeigte sie das Wohnzimmer, die Küche sowie die Schlafräume mit Stockbetten und Schränken. Denn neben dem täglichen Unterricht in der 150 Quadratmeter großen Wohnung übernachten die Schüler auch etwa fünfmal im Schuljahr dort. Natürlich gibt es auch einen Unterrichtsraum. In dem demonstrierten die Schüler selbst, welche Möglichkeiten ihnen das Whiteboard, eine digitale Tafel, bietet. Foto: jl

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