BAD NENNDORF (jl). Was für ein Duft: Wer am Wochenende in der Kurstadt seiner Nase gefolgt ist, schlenderte geradewegs in eine Genusswelt. Poffertjes, Crêpes, Flammlachs und Wildburger gingen über den Tresen, bäuerliche Schmankerl aus den Bergen lagen als Käsehäppchen zum Probieren bereit, das Pfannenglück versprach mehr, als nur den Hunger zu stillen, und heißer Apfelsaft wurde frisch abgefüllt. Angezogen von diesem Potpourri strömten zahlreiche Besucher in den Kurpark zum Bauernmarkt, wo sie zwischen allerlei Kulinarischem, aber auch zahlreichen winterharten Pflanzen und selbstgemachten Dekorationsartikeln die Rückkehr des Spätsommers feierten. Unbeirrt von Temperaturen, die um die 20-Grad-Marke tänzelten, läuteten sie den Herbst ein und dachten beim Stöbern zwischen hölzernen Tannen, Filzschuhen und Fellen auch schon an die kalte Jahreszeit. Ausstellerin Aniella Meier aus Wolfenbüttel blickte sogar noch weiter: "Wenn Sie die jetzt einpflanzen, haben Sie die Blüten schon zu Weihnachten", nahm sie die stattliche Zwiebel einer weißen Amaryllis in die Hand und streckte sie Marion und Horst Struckmann entgegen. Das Ehepaar war vor der Auswahl von mehr als 60 Blumenzwiebelsorten, von der Papageien-Tulpe bis zum Krokus, stehengeblieben. Zu entdecken gab es aber noch viel mehr: Holzwaren, Handwerk aus Beton, Rapskissen, Steckelemente oder herbstliche Gestecke. Indessen konnten bastelfreudige Kinder in dem roten "Basti-Bus" gegenüber zwischen tierischen Holzmotiven wählen. Ein Angebot, das erstmals auf dem Bauernmarkt zu finden war und laut Alexandra Steschulat "richtig gut" ankam: "Es sind ununterbrochen Kinder hier." So auch Lotta (7) und ihr Bruder Matti (4), die hinten in dem Fahrzeug an der Werkbank saßen und hochkonzentriert eine Giraffe und einen Tigerkopf erst mit einer Feile, dann mit Schleifpapier bearbeiteten. Anschließend durften sie die Figuren draußen noch bunt anmalen. Dabei konnten sie Rollo und seinem Hund lauschen, die etwas weiter oben im Kurpark ihre jungen Zuschauer singend und reimend zur Jubiläumsshow begrüßten. Das Publikum zum Lachen brachten auch die Komiker Lui und Fiete von der Waterkant, vor allem als Ersterer sein spezielles, nur handgroßes "Saxofon" anschmiss: Es klang wie ein Verwandter der "Motorsäge". Davon gänzlich unbeeindruckt zeigten sich die mehr als 40 Tiere, die auf der Wiese neben dem Schlösschen grasten. Sie strahlten die Ruhe selbst aus und ließen sich geduldig streicheln. Kein Wunder: Als Filmtiere sind sie Profis, so wie das Krainer Steinschaf Kalle, das erst im vergangenen Jahr bei den Karl-May-Festspielen aufgetreten war, wie Beatrix vom Filmtierland verriet. Und Alpaka Joshua habe es sogar schon mal in den "Polizeiruf 110" geschafft. Foto: jl
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Mit Fiete und Kalle den Herbst genießen
Ob Streichelwiese, Comedy oder Bastelbus: Bauernmarkt überzeugt mit seinem Angebot / Kulinarische Köstlichkeiten
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