1. Auf dunklem Pfad zwischen Strohballen

    Künstler öffnete ungewöhnlichen Weg zu einem Blumenaltar / Denkwürdige Ausstellung endet

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    POHLE (al). Auf dem Pohler Anwesen von Patrick Eicke und Lisa Kreißler ist eine geradezu denkwürdige Ausstellung zu Ende gegangen. Zum Glück haben sie etliche Einwohner und Freunde des Paares gesehen. Denn der Weg zu einer großflächigen Blumendekoration, den die Leipziger Künstlerin Inga Kerber geschaffen hatte, führte durch einen langen dunklen Pfad zwischen Strohballen. Warum die Annäherung an das eigentliche Ziel so umständlich war, begründete Eicke mit seinem Wunsch an den Betrachter, "einen freien Kopf zu bekommen" und sich "mit seinem Blick auf das Wesentliche zu konzentrieren". Deshalb also der stockdunkle Gang, der zudem noch so verwinkelt war, dass der Besucher sich mühsam orientieren musste. Satzfetzen eines Stücks von Autorin Lisa Kreißler drangen an sein Ohr, bis endlich sich die von Eicke zum Atelier umfunktionierte Scheune in ihrer ganzen Größe öffnete und den Blick freigab auf Kerbers Blütenreichtum, den sie im Ort, auf dem Grundstück und an Feldwegen gesammelt hatte. Ein paar der bodendeckenden rosafarbenen Rosen sollen am Lauenauer Straßenrand gepflückt worden sein. Die Autorin und Fotografin wollte für ihre Installation die Blumen "real werden lassen", wie Eicke es formuliert. Als "Altar" sind sie zu sehen, wie auch der Titel der Präsentation lautete. Und so eine optische Besonderheit bedürfe eben auch einer besonderen Annäherung durch die Betrachter. Zum Auftakt hatte Eicke noch mehr inszeniert. Der örtliche Männergesangverein, dem er auch selbst angehört, intonierte "Freude schöner Götterfunken", um sich anschließend gemeinsam durch das Labyrinth in die große hallenähnliche Mitte zu begeben, die zugleich den Blick freigab auf Teile des naturbelassenen Grundstücks, das wie ein Gegenpol zu Kerbers eher symmetrisch angelegter Blumenanordnung wirkte. Eicke, der 2018 zunächst eigene großformatige Gemälde zeigte, will künftig wenigstens einmal im Jahr eine Ausstellung in seinem "pohletotal" vorbereiten. "Aber nur der eigenen Freude wegen", wie er ausdrücklich betont und nicht mit geschäftlichem Hintergedanken. Foto: al

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