Wohl noch nie in der jetzt 45-jährigen Geschichte der Samtgemeinde Rodenberg hat eine politische Karre so tief im Dreck gesteckt wie der Streit um die Bauart von Feuerwehr-Gerätehäusern. Da will sich ein Ratsherr nicht mehr an Präsenz und Abstimmungsverhalten erinnern. Da zitiert eine Partei aus vertraulichen Sitzungsunterlagen. Da werden der Presse Unterlagen zugespielt, die ein geradezu verheerendes Versagen der Rodenberger Verwaltung dokumentieren. Und niemand ist da, den inzwischen angerichteten Scherbenhaufen mit einer mutigen Kehrtwendung zu beseitigen. Was spricht dagegen, dem Spuk ein Ende zu bereiten und einer Halle aus Fertigteilen zuzustimmen mit der ausdrücklichen Maßgabe, Wände, Dach und Tore mit Farbe oder Bepflanzung der unmittelbaren Umgebung anzupassen? Was spricht dagegen, über eine sparsame Variante zu entscheiden, um Mittel freizusetzen, die weitaus sinnvoller ausgegeben werden können? Es ist egal, ob Metall statt Mauern 30.000 oder 300.000 Euro einspart. Jede Summe ist ein Gewinn, sie für bessere Ausrüstung der Wehren, für mehr Klimaschutz oder andere finanzielle Herausforderungen auszugeben. Letztere gibt es bekanntlich genug. Gerade erst haben hiesige Ratsmitglieder erkennen müssen, dass für die eigentlich sinnvollen Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern kein Geld da ist. Die gleichen Politiker aber halten an einem baulichen Mehraufwand fest, den nicht einmal die Nutzer der künftigen Gebäude wollen. Es fehlt an Mut, an der Erkenntnis zur Vernunft und auch am Willen, mit Steuergeldern sparsam umzugehen.
-
Kommentar:
Nur noch ein Scherbenhaufen
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum