1. Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr unsere Zukunft klaut!

    "Fridays-for-future"-Demonstration und Kundgebung auf dem Marktplatz / Rund 800 Teilnehmer

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (nh). Unüberhörbar und zahlreich, bewaffnet mit pfiffigen Plakaten und dem Zorn einer Generation, die in eine unsichere Zukunft blickt: Am vergangenen Freitag protestierten weltweit Kinder und Jugendliche und auch viele Erwachsene gegen den Klimawandel, die Klimapolitik des Abwartens und für eine grünere Zukunft. Allein in Deutschland waren über 500.000 Menschen auf die Straßen gegangen, um gemeinsam für eine bessere Zukunft und mehr Aufmerksamkeit hinsichtlich des Klimawandels zu kämpfen. Auch in Stadthagen hatte die kürzlich gegründete Fridays-for-future-Ortsgruppe zum Protest und anschließender Kundgebung auf dem Marktplatz aufgerufen. Rund 800 Personen waren erschienen und machten ihrem Unmut lautstark Luft. "Wir sind hier, wir sind laut, weil Ihr unsere Zukunft klaut" war nur einer der flotten Rufe, den die Protestanten auf den Lippen hatten. Viele Schüler, aber auch Eltern und Menschen, die ebenfalls für das Klima kämpfen wollten, zogen am Freitagmittag durch die historische Innenstadt Stadthagens. Mit Bannern und Plakaten bewaffnet ging es bis auf den Marktplatz, wo die Sprecher der Ortsgruppe eine Kundgebung organisiert hatten. Ortsgruppen-Sprecherin Hannah Richter machte in ihrer Ansprache die Dringlichkeit des Handelns deutlich sowie die Trägheit der Politik, die von den jungen Menschen nun nicht mehr länger geduldet werden soll. Zu lange sei gewartet worden, nur verhalten gehandelt und viel zu oft gezögert worden, um nun verzweifelt zu versuchen, das zu retten, was noch zu retten ist. Doch auch die von der Regierung gesetzten Klimaziele reichen den Protestanten nicht aus, ein wirklicher Tatendrang seitens der Politik mögen die Demonstranten nicht wirklich zu erkennen. Sie fordern mehr - mehr Taten, mehr Zugeständnisse und das jetzt und nicht erst in zehn Jahren. Sie fordern von allen einen Verzicht auf Konsum zugunsten des Klimas und klare Richtlinien aus den politischen Reihen. "Tage wie dieser geben Hoffnung, dass wir genügend Druck ausüben können und damit die derzeit nicht schöne Realität andern können!", so Sprecherin Hannah Richter. Konkret werden der Kohleausstieg bis 2030 und die Umsetzung einer CO2-Steuer gefordert. Zur Bekräftigung ihrer Forderungen und als symbolischer Akt der Solidarisierung mit den Opfern des Klimawandels legten sich die rund 800 Demonstrationsteilnehmer für ein "Die-in" auf den Boden, um als leblose Körper das durch den Klimawandel bedingte Massensterben zu signalisieren. Eine Minute wurde geschwiegen - andächtige Stille legte sich so über den historischen Marktplatz und sorgte für Gänsehaut bei den Beteiligten und den Zuschauern. Auch die Demonstranten waren gerührt von dieser Aktion: "Das war so ergreifend als sich alle hingelegt haben, ich hätte weinen können!", sagte eine Schülerin im Anschluss der Veranstaltung. Foto:nh

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an