ALTENHAGEN II (al). Die SPD-Fraktion in der Gemeinde Messenkamp hält an ihren Plänen fest, in beiden Ortsteilen Bauland zu schaffen. Die Sozialdemokraten, denen auch Bürgermeister Frank Witte angehört, wehren sich gegen Kritik aus der Wählergemeinschaft: "Zu Unrecht sind da Ängste geschürt worden", betont Witte. Wie berichtet, hatte es im Verlauf der jüngsten Ratssitzung Proteste von Einwohnern gegen ein mögliches Baugebiet in Altenhagen II gegeben. "Da haben wir endlich die Chance, etwas Bauland auszuweisen, weil ein Eigentümer verkaufswillig ist, und dann sollen wir diese nicht nutzen", zürnt der sonst eher zurückhaltende und auf Ausgleich bedachte Witte. Seine Kritik richtet sich vor allem an Ratsfrau Silke Wiegmann, die selbst Anrainerin der in Aussicht genommenen Fläche ist. Diese sei ursprünglich sogar "selbst sehr für das Baugebiet gewesen". Heute wirft Wiegmann Rat und Verwaltung vor, hinter verschlossenen Türen das Projekt durchsetzen zu wollen. "Dabei haben wir nur nichtöffentlich über einen möglichen Landkauf beraten", erläutert er die übliche Verfahrensweise. Mit den übrigen Mitgliedern seiner Fraktion ist er sich einig. Beide Ortsteile müssen in einem vertretbaren Umfang für Möglichkeiten sorgen, jungen Einwohnern und auch auswärtigen Interessenten Bauland anzubieten. In Messenkamp sei dies derzeit noch nicht möglich; aber Altenhagen II könnte sich jetzt weiter entwickeln. Witte beteuerte erneut, dass es keine Baulücken gebe, deren Eigentümer verkaufen wollen. Andererseits sei eine permanente Nachfrage auch von jungen Einwohnern vorhanden: "So könnten sie bleiben", warnt er vor einer möglichen Überalterung, wie dies in anderen kleinen Kommunen bereits der Fall sei. Was er ebenfalls nicht verstehen kann: Der meiste Protest kam von Einwohnern, die erst in den vergangenen Jahren ihren Wohnsitz in Altenhagen II genommen haben. SPD-Fraktionssprecher Friedrich-Wilhelm Reinecke ist schon jetzt neugierig auf die Untersuchung, die eine im Ort wohnende Professorin mit ihren Studenten zur lokalen Siedlungsentwicklung inzwischen angekündigt hat: "Wenn wir unser Ortsbild erhalten wollen, können wir es doch nur in der Dorfmitte ergänzen und nicht an den Rändern zusätzlich ausweiten", glaubt er an ein entsprechendes Ergebnis. Andererseits bedauert er, dass durch die jetzt eintretende Verzögerung sich das Baugebiet für Siedler und Gemeinde verteuern werde. Denn nur bis zum Jahresende sei den Kommunen ein vereinfachtes Verfahren ohne vorherige Flächennutzungsplanänderungen und Gutachten möglich. "Diese Gelegenheit ist nun vertan", grollte Reinecke. Witte zeigte anhand von inzwischen kursierenden Gerüchten auf, was die aus seiner Sicht erzeugte "Panikmache" bereits angerichtet habe: "Wir wollen nur zwölf Häuser in einem schmalen Streifen ermöglichen und nicht den gesamten Hang bebauen", erklärte er. Kein Verständnis hat er für Äußerungen von Anliegern in der zum Baugebiet führenden Straße "Im Unterdorf", sie müssten die Reparatur der Straße nach dem Befahren von Baufahrzeugen bezahlen: "Solche Ängste selbst bei Mietern zu schüren, ist unlauter", kommentierte Witte, der auch von ähnlichen Befürchtungen aus der abseits gelegenen "Kreuzbreite" weiß: "Das basiert nur auf Falschinformationen." Sein Ziel ist klar: Das Baugebiet soll kommen, vermarktet durch die Gemeinde. Dies sei besser als ein nach Gewinn strebender Investor. Zudem habe man es selbst in der Hand, wer die wenigen Parzellen erhalten soll. Im Bebauungsplan will die Gemeinde steuern, wie zum Beispiel die Häuser aussehen und wie eine Bodenversiegelung vermieden werde. Kritik von Nachbarn des Bereichs, die den späteren Straßenausbau mitbezahlen müssen, lässt er nicht gelten: "Mit einer guten Straße vor der Haustür steigt doch gleich der Wert des Grundstücks." Außerdem habe die Gemeinde betroffenen Eigentümern angeboten, Teilgrundstücke übernehmen zu wollen. Dies sei abgelehnt worden. Foto: al
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"Zu Unrecht werden Ängste geschürt!"
Messenkamps Bürgermeister wehrt sich gegen "Panikmache" / Pläne für die Schaffung neuen Baulandes bleiben
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