1. Damit der Bürgerentscheid nicht aus dem Bauch kommt

    Stadt veranstaltet Informationsabend und klärt viele Fragen / Vier Alternativen / Entscheidung fällt im November

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    RINTELN (ste). "Soll der Brückentorsaal im Eigentum der Stadt saniert werden?" Diese einfache Frage, die beim Bürgerentscheid am 10. November gestellt wird und mit Ja oder Nein beantwortet werden soll, befasst sich mit einem überaus komplexen Thema. Damit die Bürgerinnen und Bürger nicht "...aus dem Bauch heraus" entscheiden, veranstaltete die Stadt jetzt einen Infoabend und dabei versuchten Bürgermeister Thomas Priemer, Stadtwerke-Chef Jürgen Peterson und Baudezernent Stefan Eggert-Edeler die Ist-Situation des auf zwei Eigentümer aufgeteilten Komplexes darzustellen. Was gehört wem? Wo liegen die Versorgungsleitungen? Was müsste geändert werden, wenn ein Eigentümer einen Gebäudeteil umbauen will? Alles Fragen, die im Vorfeld einer Sanierungsmaßnahme geklärt werden müssen und die mit einfließen müssen in eine Entscheidung von großer Tragweite. Denn der Bürgerentscheid ersetzt einen Ratsbeschluss. Doch die Zahl der Besucher hielt sich in Grenzen. Sind die Rintelner bereits gut informiert, oder haben sie schlichtweg die Brückentor-Geschichte komplett satt? Die Mühen von Stefan Eggert-Edeler, der von bis zu knapp sechs Millionen Euro Sanierungskosten sprach und von einem Start der Arbeiten nicht vor zwei Jahren, wurden vom Publikum mit kritischen Fragen nach mangelnder Bauunterhaltung in den letzten Jahren und einem "Plan B", wie etwa einer neuen Stadthalle, kommentiert. Eine neue Halle war allerdingst nicht Thema des Info-Abends: "Dafür könnten wir aber einen neuen Termin ansetzen", so Bürgermeister Priemer. Die Alternativen sind überschaubar: Rinteln ist beim Brückentorsaal in einer verzwickten Situation. Ein Investor, der der Stadt einen neuen Saal gebaut und vermietet hätte, ist verprellt, der eigene Anteil am Gebäudekomplex ist durch das Brandschutzgutachten quasi wertlos geworden und Familie Schneidewind, die zweite Eigentümerin des Komplexes, würde ihre Anteile zwar für einen marktgerechten Preis verkaufen, hat selbst aber wenig Ambitionen, den gesamten Komplex zu übernehmen und will schon gar keinen Saal für die Stadt dort bauen. 1. Rinteln findet einen neuen Investor, der Komplex wird komplett verkauft und die Stadt muss darauf hoffen und hinarbeiten, dass auch dieser Investor einen Saal für sie baut. 2. Rinteln kauft die Schneidewind-Anteile und entwickelt den Standort selbst. 3. Rinteln verkauft seine Anteile und baut einen neuen Saal. 4. Rinteln saniert den Saal (das Einverständnis des zweiten Eigentümers vorausgesetzt) und ist weiter Miteigentümer der Immobilie. Aus den Alternativen wird bereits deutlich, dass die einfache Frage "Soll der Brückentorsaal im Eigentum der Stadt saniert werden?" relativ kurz gedacht ist. Sollte nämlich der Saal saniert werden, sind die Rintelner Eigentumsanteile so gut wie nicht mehr verkäuflich. Zu hoch wäre der Preis für einen Investor. Eine Entwicklung des 1-A-Standorts am Eingangstor der Stadt wäre damit so gut wie ausgeschlossen. Am 10. November sind die Rintelnerinnen und Rintelner jetzt augefordert, eine Entscheidung zu treffen; der Rat hat es bislang nicht geschafft, dieses zu tun. Foto: ste

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