1. "Wollen auf 7.000 Mitglieder kommen"

    DRK-Kreisverband Schaumburg erreicht kräftigen Mitgliederanstieg

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    LANDKREIS/BAD NENNDORF (bb). Es war eine Reihe von guten Nachrichten, die Bernd Koller, Präsident des DRK-Kreisverbandes Schaumburg, den Delegierten auf der Hauptversammlung in der Wandelhalle Bad Nenndorf mitteilte. Wirtschaftlich befinde sich der Verband in sicherem Fahrwasser, weitere Projekte sind in der Planung und die Mitgliederzahl steigt. Allerdings sieht Koller mit Sorge auf die Zukunft aller ehrenamtlich tätigen Hilfsorganisationen. Das Ehrenamt stützen: Koller berichtete, dass die Mitgliederwerbungsaktion in 2018 sehr erfolgreich verlaufen sei. Es sei gelungen 1.200 neue Mitglieder zu gewinnen und die Gesamtzahl so auf rund 5.400 zu steigern. So werde der DRK-Kreisverband im kommenden Jahr erneut eine Werbeaktion zu starten. Ziel sei es, dass "wir wie noch vor zehn Jahren wieder auf 7.000 Mitglieder kommen", so Koller. Dies sei von hoher Bedeutung, weil die Beiträge einen großen Teil der weltweiten Hilfsaktivitäten wie der ehrenamtlichen Arbeit vor Ort abdecken würden. Koller und Kreisgeschäftsführer Thomas Hoffmann erinnerten daran, dass die Tätigkeit des DRK beispielsweise im Bereich der Tafeln oder der Bereitschaften (trotz eines Zuschusses des Kreises für die Arbeit im Katastrophenschutz) in sich finanziell defizitär seien und so ausgeglichen werden müssten. Die Tagespflege in Rodenberg sei fertiggestellt und befinde sich auf gutem Weg, in Sachsenhagen plane das DRK seine dritte Tagespflege im Landkreis, wie Hoffmann in seinem Bericht festhielt. Im Bereich betreutes Wohnen sei der Bau einer weiteren Anlage im Raum Stadthagen beabsichtigt, die Nachfrage nach solchen Wohnformen für Senioren sei sehr hoch. Der Hausnotruf verzeichne bei derzeit bereits 750 Kunden ein stetiges Wachstum. Eine Herausforderung sei es für die Tätigkeiten im Pflegebereich Arbeitskräfte zu finden, wie Hoffmann und Koller betonten. Auch wenn der DRK-Kreisverband geschäftlich solide aufgestellt sei, verwies Präsident Bernd Koller auf problematische Rahmenbedingungen, welche die Leistungen des DRK wie aller Hilfsorganisationen im ehrenamtlichen Bereich langfristig in Frage stellen würden. Zu Schwierigkeiten würde beispielsweise führen, dass sich Arbeitsorte nur noch selten am Wohnort befänden, Wegzug durch Studium und ähnliches komme hinzu. Die Hilfsorganisationen würden insbesondere bei Einsätzen innerhalb der Arbeitswoche an "die Grenzen unserer Möglichkeiten kommen". Angriffe und Beleidigungen gegen Angehörige von Hilfsorganisationen würden nicht eben die Bereitschaft erhöhen, sich zu engagieren. Die Ersatzdienstleistenden, die zu Zeiten der Wehrpflicht zur Verfügung standen, würden heute fehlen. Die Hilfsorganisationen würden auf "befriedigende Antworten, die das Ehrenamt stützen und den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken" warten. Ansonsten müssten bald erhebliche Kosten für hauptamtliche Lösungen in die öffentlichen Haushalte eingeplant werden, so Koller.Foto: bb

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