1. Menschen würdig bis zum Tod begleiten

    Zehn Jahre Hospiz- und Palliativnetzwerk Schaumburg / Positive Entwicklung des Netzwerkes / Zahlreiche Gäste

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    STADTHAGEN (pp). Sein 10-jähriges Jubiläum hat das Hospiz- und Palliativnetzwerk Schaumburg bei einer Feierstunde mit anschließendem Tag der offenen Tür nebst "Markt der Begegnungen" gefeiert. Dabei war die positive Entwicklung des Netzwerks unübersehbar: Die zahlreich erschienenen Gäste lernten neben den frisch bezogenen neuen Räumlichkeiten in der Gartenstraße 26 auch die beiden kürzlich eingestellten hauptamtlichen Mitarbeiter Kevin Schulz (Koordinator) und Rita Jennemann (Verwaltung) kennen. "Sterben, Tod, Trauer - kann man da feiern? Ja! Man kann und soll. Jeden Moment des Lebens!", machte die Vorsitzende Christine Holitzner-Bade deutlich, was aus der Arbeit mit Sterbenden klar geworden ist. "Wir haben 2007 mit sieben Personen begonnen, um die Palliativ- und Hospizversorgung zu fördern. Ein großer Motor unserer Arbeit war Christine Göbel", blickte sie auf die Anfänge zurück. "Palliation ist die 4. Säule der Gesundheitspflege, es besteht ein Rechtsanspruch auf diese Leistungen. Deshalb haben wir uns unter anderem auch sehr dafür eingesetzt, dass am Klinikum Vehlen eine Palliativstation eingerichtet wird. Außerdem haben zahlreiche Pflegekräfte und Ärzte eine palliativmedizinische Weiterbildung absolviert und es sind Palliativpflegedienste entstanden", berichtete Holitzner-Bade von zahlreichen Verbesserungen der letzten Jahre, die sterbenden Menschen und ihren Angehörigen zugute kommen und einen würdigen Sterbeprozess ermöglichen. "Wir müssen dafür sorgen, dass der erste Artikel der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen Normalität wird!" Dieser Leitsatz lautet wie folgt: "Jeder Mensch hat ein Recht auf Sterben unter würdigen Bedingungen. Er muss darauf vertrauen können, dass er in seiner letzten Lebensphase mit seinen Vorstellungen, Wünschen und Werten respektiert wird und dass Entscheidungen unter Achtung seines Willens getroffen werden." Die Arbeit, die Holitzner-Bade für das Netzwerk geleistet hat, würdigte Vorstandsmitglied Heidemarie Hanauske und bedankte sich im Namen aller Mitarbeitenden mit einem dicken Blumenstrauß. Horst Sassenberg, stellvertretender Landrat, dankte besonders den Ehrenamtlern für ihre Arbeit im Netzwerk. "Die ehrenamtlich Tätigen sind ein unverzichtbarer Anteil unseres Zusammenlebens. Unsere Gesellschaft ist Weltmeister im Verdrängen, wir dürfen Sterbende aber nicht alleine lassen!" Landesbischof Karl-Hinrich Manzke bezeichnete die Mitarbeit im Palliativnetzwerk als vornehmste Aufgabe der Landeskirche. "Liebe und Zuwendung sind wichtig, um Sterbende würdig zu begleiten." Nachdem Rosemarie Fischer, Referentin des Landesstützpunktes Hospizarbeit und Palliativversorgung, die fünf Leitsätze der Charta vorgestellt hatte, nutzten zahlreiche der Besucher, unter denen sich neben mehreren Bürgermeistern und Vertretern von Institutionen als Überraschungsgast auch der Unternehmer und Hannover 96-Vorstandsvorsitzende Martin Kind befand, die Möglichkeit, die Charta zu unterschreiben. Foto: pp

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