1. "Zeigt was ihr macht und seid stolz auf euren Beruf"

    Landvolk Weserbergland intensiviert in seine Öffentlichkeitsarbeit

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    ROHDENTAL/LANDKREIS (bb). Einigkeit herrschte bei der Hauptversammlung des Landvolkes Weserbergland in der Weinschenke Rohdental über eine hohe Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit, in einer Zeit, in der landwirtschaftliche Betriebe hohen Anforderungen sowie vielfach Kritik und Anfeindungen ausgesetzt sind. Gastreferent Dirk Nienhaus gab in seinem Vortrag "Ein Massentierhalter packt aus" einen Eindruck von seinem Ansatz, mit hoher Transparenz Verständnis für die moderne Landwirtschaft zu wecken. Sorge wegen "Roten Zonen": "Zeigt, was ihr macht und seid stolz auf euren Beruf", forderte Dirk Nienhaus seine Zuhörer am Ende seines Vortrages auf. Der Schweinehalter aus Bocholt vermittelt mit seinen über das Internet verbreiteten Videos aus seinem Familienbetrieb vielfältige Einblicke in die konventionelle Landwirtschaft. "Wir müssen uns da noch viel mehr trauen", erklärte Nienhaus. Gerade das authentische Bild wecke das Verständnis für die Bedingungen der heutigen landwirtschaftlichen Produktion. Sicher hätten Bauern und die Landwirts-Verbände auf diesem Feld in den vergangenen 20 Jahren etwas verpasst, die einst engere Verbindung zu den Verbrauchern sei mit dem Absinken der Zahl der Betriebe und der in der Landwirtschaft Beschäftigten eine Stück weit verloren gegangen. Entsprechend wichtig sei es, gerade in Anbetracht von medienwirksamen Aktionen beispielsweis von "radikalen Tierschutzorganisationen", einen Schwerpunkt auf eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zu legen (ausführlicher Bericht zum Vortrag in der Beilage "Unser Landvolk"). Karl-Friedrich Meyer, Vorstandsvorsitzender des Landvolkes Weserbergland, sah in Nienhaus Ausführungen "eine Steilvorlage" für den Verband. Dieser hat seine Strukturen für die Öffentlichkeitsarbeit gestärkt und unter anderem dafür eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge beschlossen. Meyer, sowie der neue Geschäftsführer Henning Brünjes sowie der stellvertretende Geschäftsführer Rainer Sander gaben einen Überblick über das Wirken des Landvolkverbandes in den vergangenen Monaten. So stellten sie die Anstrengungen dar, bäuerliche Interessen zu wahren im Rahmen der Einrichtung weiterer Schutzgebiete durch die Landkreise Schaumburg, Hameln-Pyrmont und Holzminden. Hier lege sich das Landvolk ins Zeug, "die Verwaltung mit guten Argumenten zu überzeugen" bei manchen Bestimmungen nicht zu überdrehen, so Meyer. Und auch in Zukunft werde im Rahmen einer Klagegemeinschaft bei manchen Konflikten der Weg vor Gericht gegangen werden müssen. Die Redner verwiesen auf die verschiedenen öffentlichkeitswirksamen Aktionen der zurückliegenden Monate und die Planungen auf diesem Feld für die Zukunft. Aus der Versammlung kam unter anderem die Anregung, beispielsweise durch Schilder darauf hinzuweisen, dass Feldpflanzen in hohem Maße CO2 binden würden. Das Landvolk Weserbergland verfügt über rund 1800 Mitglieder, bei 16 Austritten und 29 Eintritten in 2019. Sorge und großes Unverständnis kam auf, als Meyer und Brünjes auf Befürchtungen hinwiesen, der Raum Hagenburg eventuell bis in Richtung Bad Nenndorf könnte als sogenannte "Rote Zone" im Zuge der Neufassung der Düngeverordnung eingeordnet werden. Schließlich wäre eine damit einhergehende Begrenzung der Düngemenge mit verminderten Erträgen verbunden. Gerade weil in diesem Gebiet keine Gülle ausgebracht werde, äußerten die Versammlung Zweifel am Verfahren zu Festlegung dieser Zonen. Foto: bb

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