Für ein Jahr von Pohle nach Afrika umziehen

POHLE (al). Für Alina Süß beginnt eine spannende Zeit. Ein Jahr lang wird die junge Frau aus Pohle in einem integrativen Kindergarten samt Vorschule arbeiten. Der eigentlich freiwillige Dienst ist auch mit einer Verpflichtung verbunden: Sie soll Spenden sammeln, damit das dortige Projekt auf Dauer bestehen kann. "Wenn nicht jetzt, wann sonst", hat sich die 19-Jährige gefragt. Die frischgebackene Abiturientin, die vielleicht einmal Psychologie studieren möchte, will das durch die nur zwölfjährige Schulzeit gewonnene Jahr für ihren Einsatz nutzen. "Und nach dem Studium möchte ich bestimmt gleich in den Beruf gehen", denkt sie. Als wäre jetzt der richtige Moment, auch wenn sie schweren Herzens Lieblingshund "Charlie" und ihren Freund zurücklassen muss. Auch der Schwimmsport bei der DLRG wird ihr fehlen. Das von ihr bevorzugte Projekt fand sie beim DRK-Landesverband Westfalen-Lippe, der über das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit geförderte Programm "weltwärts" die Einrichtung in der ugandischen Hauptstadt Kampala unterstützt. Dort wird sie ab dem 1. September tätig sein. Mutter Susanne schwankt zwischen Sorge und Freude. Natürlich denkt sie an mögliche Gefahren, die auf ihre Tochter lauern. Andererseits zollt sie Anerkennung für den bewiesenen Mut: "Mit 19 hätte ich das nicht gemacht." "Als Mensch mit körperlichen und geistigen Einschränkungen hat man in Uganda gegen Aberglaube und Vorurteile zu kämpfen", weiß Alina seit einem umfangreichen Auswahlseminar, bei dem sie ihre aus dem Saarland stammende künftige Mitbewohnerin kennenlernte. Jemand an ihrer Seite zu wissen, ist für sie beruhigend. Nun sind die letzten Tage vor dem Start in das durchaus Ungewisse angebrochen. Vier Impfungen hat sie bereits hinter sich. Es fehlt noch die weitere Behandlung gegen die in Uganda weit verbreitete Malaria. Außerdem nutzt sie die verbleibende freie Zeit, um Spenden zu bitten. 75 Prozent der Kosten trägt zwar das Bundesministerium. Von ihr wird jedoch erwartet, monatlich 300 Euro aufzubringen. Einige Gelder konnte sie schon sammeln. Jetzt stand überraschend die Vorsitzende des Pohler DRK-Ortsvereins, Gerda Wilkening, in der Tür. Bei einem Kaffeenachmittag sei spontan gesammelt und die Summe aus der Vereinskasse auf 600 Euro ergänzt worden. "Dann habe ich jetzt schon die Hälfte", freute sich Alina. Wer sich an der noch fehlenden zweiten Hälfte mit kleinem oder großem Betrag beteiligen möchte, kann dies mit der Kontoverbindung DE 28 4005 0150 0095 0855 51 bei der Sparkasse Münsterland-Ost, Verwendungszweck: 5701 9187 Spende ww Süß, tun. Foto: al