BAD NENNDORF (jl). Es war der Punkt, der die Sitzung des Nenndorfer Samtgemeinderates erst auf den Plan gerufen hatte - dann wurde er abgesetzt. Es geht um die Klärschlammbeseitigung. Ursprünglich sollte die Politik über die Beteiligung an einem regionalen Konzept der Westfalen Weser Energie (WWE) beschließen. Die plant über ihre Tochtergesellschaft KS-AWP langfristig das Phosphorrecycling aus kommunalen Klärschlämmen sicherzustellen. Dafür will sie gemeinsam mit Partnern eine entsprechende Verwertungsanlage bauen und betreiben. Verwaltungschef Mike Schmidt beantragte aber gleich zu Beginn der Sitzung die Entscheidung von der Agenda zu nehmen und zu vertagen. Der Hintergrund: In zwei vorgelagerten öffentlichen Ausschusssitzungen war reichlich und kontrovers diskutiert worden. Der Wirtschafts- und der Umweltausschuss konnten sich in ihrer zusammen abgehaltenen Sitzung nicht einigen, ob pro oder contra. Einer der ausschlaggebenden Reibepunkte sind die noch ungewissen Kosten, die auch schon im Finanzausschuss ein Thema waren. Summen wurden bisher nicht genannt, da man sich noch in der Ausschreibung befindet und nicht weiß, welches Unternehmen den Zuschlag für den Bau der Anlage erhält. Zudem stehen auch die Beteiligungskosten für die Samtgemeinde noch nicht fest, da sie sich prozentual nach dem eingelieferten Klärschlamm richten. Sie bewegen sich laut Schmidt irgendwo zwischen 150.000 und 280.000 Euro. Darüber hinaus wurde ein Alternativkonzept aus den Reihen der Politik gefordert, zum Beispiel von der Abfallwirtschaft Schaumburg (AWS). Da wollten einzelne Stimmen abwarten, wie sich deren Pläne entwickeln. Der Grundsatzbeschluss hingegen blieb auf der Tagesordnung - und wurde auch einstimmig bejaht. Dabei geht es zunächst nur darum, zu verhandeln, um in Erfahrung zu bringen, wie hoch die Ausgaben am Ende ausfallen. "Sie geben mir nur das Mandat, Verhandlungen aufzunehmen, damit wir alle Informationen bekommen", stellte der Verwaltungschef klar. Damit "gefüttert" soll die Entscheidung für oder gegen das Einklinken in das regionale Entsorgungskonzept in der kommenden Sitzung des Samtgemeinderates am Donnerstag, 24. Oktober, fallen. Foto: jl
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Beteiligt sich Nenndorf an einem Konzept zur Entsorgung von Klärschlamm?
Rat vertagt sein Votum auf Oktober / Bis dahin Verhandlungen über Kosten
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