1. Vielfältige Einblicke ins Thema Palliativ-Versorgung

    17 Interessierte nehmen an der "Palliativ-Tour" teil / Wiederholung geplant / Behandlungen im Voraus planen

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    LANDKREIS (bb). 17 Teilnehmer haben sich bei einer "Palliativ-Tour"über die Möglichkeiten zur Unterstützung von schwerstkranken und sterbenden Menschen informiert. Die Fahrt über mehrere Stationen organisierten gemeinsam der Hospizdienst Obernkirchen/Auetal, der Ambulante Palliativberatungsdienst Schaumburg e. V. (APD) und der Ambulante Palliativdienst im Landkreis Schaumburg. Barbara Weißbrich vom Hospizdienst Obernkirchen/Auetal begrüßte in den Räumen ihres Dienstes am Sonnenhof in Obernkirchen die Teilnehmer dieser speziellen Tour. Von dort ging es in zwei Anrufbussen aus Nienstädt mit ehrenamtlichen Fahrern zunächst nach Stadthagen zum Ambulanten Palliativdienst in Schaumburg. Hier informierten die Geschäftsführer Stefanie Schindler und Jan Bartholomäus bei Kaffee und Kuchen über die Ziele und Organisationsstruktur der Palliativversorgung. Während die Allgemeine ambulante Palliativversorgung durch Hausärzte und Pflegedienste geleistet werden soll, bietet der Ambulante Palliativdienst in Schaumburg die spezialisierte Ambulante Palliativversorgung an, dargestellt durch ein besonders ausgebildetes Team von Ärzten, Pflegekräften und Koordinatoren, verstärkt durch eine Psychoonkologin in Kooperationen mit Apotheken und Sanitätshäusern. Der Palliativmediziner Friedhelm Henze, Vorsitzender des APD, knüpfte hier an. Henze der seine Schwerpunkte in der Beratung und Öffentlichkeitsarbeit sieht, aktuell erweitert durch das Angebot einer Beratung in dem Programm "Behandlung im Voraus planen". Dieser Verein bietet seine Leistungen ehrenamtlich und kostenfrei an. Henze berichtete, dass die Begleitung und Behandlung von Palliativpatienten inzwischen ganz auf das SAPV Team übergegangen ist, mit dem er eine Kooperation eingegangen ist. Susanne Wagner, Ärztin und Psychoonkologin im Team, erläuterte die besonderen Ziele der psychoonkologischen Begleitung, die keine Psychotherapie bedeutet, sondern die Ressourcen der Betroffenen stärken soll. Bereits nach diesen Einführungen entstanden unter den Teilnehmern viele Fragen und Diskussionsstoff. Mit nachdenklichen Mienen ging es nun zu einem Abstecher aus Schaumburg heraus zum stationären Hospiz in Bad Münder. Stefanie Kaiser, die Leiterin des Hospizes, erläuterte das Konzept der Einrichtung. Zu 95 Prozent werden die Kosten von den Krankenkassen getragen, 5 Prozent müssen die Hospize jeweils durch Spenden aufbringen. Viele Ehrenamtliche unterstützen die Arbeit durch ihren Einsatz in Küche und Garten und tragen so zu einer heimeligen Atmosphäre bei. Eine lebhafte Diskussion entstand zum Umgang mit Sterben, Tod und Trauer. Anschließend ging es nach Obernkirchen in die Zentrale des Hospizdienstes Obernkirchen/Auetal. Barbara Weißbrich erzählte über die Arbeit ihrer Gruppe in der Sterbebegleitung. Das Team bietet auch Ausbildungen zum Hospizbegleiter an, dazu Trauerbegleitung und, sehr erfolgreich, einen ersten Kochkurs für trauernde Männer. Nach intensiven Gesprächen dankten die Teilnehmer für einen sehr informativen Tag. So planen die Veranstalter, eine Neuauflage der Palliativtour in Angriff zu nehmen (Hospizgruppe Obernkirchen/Auetal 05724/961144, Ambulanter Palliativberatungsdienst e.V. (apd) 0176/51440789, Ambulanter Palliativdienst im Landkreis Schaumburg 05721/9699533.Foto: bb

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