1. Beim Museumsmarkt wird die "Burg erstürmt"

    Der Heimatverein erinnert an die Hildesheimer Stiftsfehde vor 500 Jahren / Spiele und Mitmachaktionen für Kinder

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    LAUENAU (al). Zu einem weiteren Museumsmarkt lädt der Heimat- und Museumsverein Lauenau am kommenden Sonnabend, 7. September, von 11 bis 18 Uhr ein. Bereits vor drei Jahren war eine ähnliche Aktion auf große Resonanz gestoßen. Damals wurde der Nachbau eines Schandpfahls eingeweiht. Diesmal soll es noch spektakulärer zugehen: Eine "Burg" wird erstürmt. Den historischen Hintergrund liefert die Hildesheimer Stiftsfehde, die vor genau 500 Jahren für die Zerstörung des Vorgängerbaus der heute im Volksmund so bezeichneten "Wasserburg" sorgte. Bis dahin war es eine Grenzbefestigung der Welfen. Die hier stationierten etwa 40 Soldaten wurden von rund 500 Mann umfassenden Schaumburger Truppen belagert. Als die Hannoveraner kampflos abrückten, ließen die Eroberer die Burg schleifen, um eine erneute Besitznahme seitens der Welfen zu unterbinden. Weil die Lauenauer Bevölkerung bei der Zerstörung der alten Burg mithalf, wurden ihr die heute noch bekannten Fleckenrechte zugesagt. Dieses Versprechen löste das Schaumburger Herrscherhaus 1536 ein. Denn die Ironie des Schicksals sorgte dafür, dass beim Friedensvertrag nach der Stiftsfehde das Amt Lauenau an die Schaumburger fiel. Die Burg hätte also gar nicht zerstört werden müssen. Das heute noch bestehende ehemalige Amtsschloss wurde 1565 neu errichtet und im 18. Jahrhundert in Teilen umgebaut. Am Markttag wird es am "Rundteil" eine Burg aus Pappe und Stroh geben. Es kann zunächst noch Spielplatz der Kinder sein. Doch um 16 Uhr sollen alle Marktbesucher die Burg "belagern", um sie anschließend zu zerstören. Damit Kinder sich als Bewohner oder Belagerer ausweisen, können sie gegen eine kleine Spende ein T-Shirt bedrucken. Den ganzen Tag über warten auf die jungen Besucher Spiele und Mitmachaktionen. Erwachsene Gäste erleben rund um das an diesem Tag gesperrte "Rundteil" ab 11 Uhr allerlei Zutaten für das leibliche Wohl, darunter Brot und Kuchen aus einem mobilen Backofen. Altes Handwerk wird gezeigt. An etlichen Ständen gibt es Informationen zu Umwelt und Gartengestaltung. Zudem besteht Gelegenheit, das Museum und insbesondere die noch laufende Sonderausstellung zur medizinischen Versorgung in alter und neuer Zeit zu betrachten. Foto: al

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