1. "Die Leidenschaft steckt in uns"

    Alte Schule Beckedorf ist das neue Zuhause von Damjen Lajic und seiner Frau

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    BECKEDORF (jb). Damjen Lajic begrüßt mich mit einem Lächeln in seiner Werkstatt. Der 50-Jährige ist gelernter Steinbildhauermeister und Natursteintechniker. In dem großen geräumigen Raum stehen einige von ihm gefertigte Figuren und Skulpturen, allesamt auf einem Sockel. "Eigentlich kaum zu glauben, dass dieser Raum hier mal das Toilettengebäude der Grundschule war", sagt er. Denn Damjen Lajic und seine Frau Isabelle haben neues Leben in die alte Schule in Beckedorf gebracht. Knapp drei Jahre stand das Gebäude leer. Seit etwa einem Jahr wohnen die beiden nun hier. Gemeinsam gehen wir durch die verschiedenen Teile des Gebäudes. "Arbeits- und Wohnbereich liegen hier nah beieinander", erklärt mir Lajic, während wir durch die Werkstatt schlendern und das dahinterliegende Atelier betreten. Noch vor wenigen Jahren war dieser Raum einmal ein Klassenzimmer. "Hier stelle ich meine fertigen Skulpturen aus und kann sie so den Kunden präsentieren", sagt der gebürtige Hagenburger. Auf die Frage hin, wie er und seine Frau auf die alte Grundschule kamen, sagt Lajic: "Wir waren einfach auf der Suche nach einem Eigenheim, in dem wir unserer Leidenschaft, der handwerklichen Arbeit, nachgehen und gleichzeitig wohnen konnten. Da hat sich die ehemalige Schule hier in Beckedorf wunderbar angeboten. Bei dem Gebäude hatten wir einfach ein gutes Gefühl." Lajic lächelt. Durch den ehemaligen Schulflur, der jetzt rosa gestrichen ist und zukünftig als Ausstellungsfläche für verschiedene geladene Künstler dienen soll, geht es vorbei an zwei kleineren Gästezimmern. "Hier können die Künstler schlafen, wenn sie bei uns längere Workshops für Anfänger oder Fortgeschrittene geben. Bildhauerworkshops, die ein Wochenende lang gehen, hat es bereits gegeben", erzählt Lajic mir. "Wir sind jederzeit offen für neue Ideen", sagen Lajic und seine Frau, die mit den Workshops das Gebäude lebendig halten wollen. Am Ende des Flurs befindet sich das Foyer, das ebenfalls als Ausstellungsfläche dient, und im rechten Teil des Gebäudes, im Wohnbereich, liegt. Es ist dunkelgrün gestrichen und schlicht, aber stilvoll mit einigen, selbst angefertigten Holzmöbeln eingerichtet. "Hier wechselt das Mobiliar ständig", verrät mir der Eigentümer. Nicht zuletzt, weil alle Skulpturen oder Möbel des Raumes erworben werden können. Vom Foyer aus geht es weiter in den Wohnbereich, der ebenfalls einmal aus einem Schulflur und zwei großen Klassenzimmern bestanden hatte. "Hier mussten wir alles entkernen und auch Leitungen und Rohre verlegen", sagt Lajic. Doch jetzt, ein bisschen mehr als ein Jahr später, befinden sich hier das Wohnzimmer, die Küche und das Schlafzimmer der beiden neuen Eigentümer. Hell und freundlich eingerichtet erinnert im Wohnbereich nichts mehr an ein Klassenzimmer. "Es ist einfach erstaunlich, wie schnell sich alles hier in dieser Zeit verändert hat", sagen Lajic und seine Frau, die gelernte Tischlerin ist. Immer wieder entstehen neue Ideen, die mit der Zeit wachsen. "Der Tag hat einfach zu wenig Stunden, für das, was wir hier tun", resümiert Lajic lächelnd. Gerade deswegen seien die Renovierungsarbeiten noch längst nicht abgeschlossen. "Es gibt immer etwas zu tun. Bei so einem großen Gebäude geht es eben nur Stück für Stück voran. Das ist neben dem Beruf natürlich sehr arbeitsintensiv", weiß Lajic zu berichten. Eine gewisse Leidenschaft dafür müsse deswegen einfach dahinter stecken. "Doch die tragen wir, gerade aufgrund unserer Berufe, einfach in uns. In diesem ehemaligen Schulgebäude haben wir einfach unser Zuhause gefunden." Foto: jb/privat

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