HANNOVER (bb). Am Sonntag um 13.30 Uhr geht Hannover 96 ins Nordderby beim Hamburger SV. Und zwar als Außenseiter gegen den Tabellenführer, der noch ohne Niederlage ist. Der Stolperstart ist perfekt, mit dem 1:1 gegen Fürth bestätigte 96 den bisherigen Saisoneindruck. Die Mannschaft ist derzeit eher Zweitliga-Mittelmaß zuzuordnen als zu den Aufstiegskandidaten zu zählen. Marvin Bakalorz bekam keine Stabilität ins defensive Mittelfeld. Aus der Kreativabteilung enttäuschten Florent Muslija und Cedric Teuchert. Linton Maina und Marvin Ducksch entwickelten auch nur unwesentlich mehr Druck. Zum Glück erzielte der eingewechselte Hendrik Weydandt zu Beginn der zweiten Hälfte den Ausgleich zum 1:1. Dabei hatten die Gäste aus Fürth ein leichtes Chancenplus. Ein Lichtblick immerhin: Waldemar Anton und Marcel Franke präsentierten sich als Innenverteidigerpaar solide. Ein gut funktionierendes Duo in dieser Zone könnte sich als wichtiger Trumpf erweisen. Die Partie bestätigte die Kritik zahlreicher Beobachter. 96 ist in der Zentrale dünn besetzt. Eigentlich fehlt hier ein weiterer defensiver Mittelfeldspieler. Haben Bakarlorz oder Edgar Prib einen schlechten Tag, hat 96-Trainer Mirko Slomka kaum Alternativen in der Hinterhand. Der eingewechselte Genki Haraguchi erfüllte diese Aufgabe zwar nicht schlecht, sein angestammtes Wirkungsfeld befindet sich woanders auf dem Platz. Zudem ist der Japaner ein Kandidat für einen Vereinswechsel. Außerdem mangelte es an Einfallsreichtum und Tempo im Vorwärtsspiel. Die Verpflichtung eines weiteren zentralen Offensivakteurs könnte Abhilfe schaffen. Ob 96 noch einmal auf dem Transfermarkt zugreifen wird, ist kaum abzuschätzen. Die Gastgeber aus Hamburg machen ihrem Anhang derzeit so viel Spaß wie lange nicht mehr. Zuletzt schlug der HSV den Karlsruher SC mit 4:2. Dabei macht das von Ex-96er Dieter Hecking trainierte Team einen sehr geerdeten Eindruck, profitiert auch von seiner mannschaftlichen Geschlossenheit. Unter diesen Vorzeichen läuft 96 als Außenseiter in Hamburg auf. Vielleicht tut diese Rolle dem Team allerdings auch gut. Foto: bb
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Bisher eher Mittelmaß als Aufstiegskandidat
Hannover 96 reist als Außenseiter zum Tabellenführer Hamburg / Keine Stabilität im defensiven Mittelfeld
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