REGION (jb). Mit freudestrahlenden Augen betrat ich die mir mittlerweile gut bekannte Umgebung: die Kölner Messehallen. Fünf Tage voller Spielspaß aber auch Anstrengung standen mir und meinen Freunden bevor. Denn jedes Jahr findet im August die "Gamescom", die weltweit größte Messe für Computer- und Videospiele, hier in Köln statt. Was das bedeutet? Auf insgesamt 218.000 Quadratmetern stehen Monitore an Monitore, Konsolen an Konsolen und ein riesengroßer Bildschirm an den nächsten gereiht, um hunderttausende "Gaming-Fans" mit den neusten Videospielen zu begeistern. Fünf Tage lang liefen wir also durch die großen Hallen der Kölner Messe, um uns die neusten Spiele der Videospiel-Branche nicht entgehen zu lassen. Riesengroße Monitore, große Bühnen mit hunderten Menschen davor, das ein oder andere teure Auto, und zahlreiche Besucher, die als ihr Lieblingsspielcharakter verkleidet waren: all das erlebten wir jeden Tag, je circa zehn Stunden lang. In einer Halle konnte man sich das im nächsten Jahr erscheinende und spannendste Spiel der Messe "Cyberpunk 2077" in einer kommentierten Vorführung einmal näher anschauen. Etwa 20 Minuten selber testen durfte man beispielsweise den neuen Taktik-Shooter "Ghost Recon" sowie das Horror-Rollenspiel "Man of Medan". Vorausgesetzt man war dazu bereit sich etwa drei Stunden - oder teils auch länger - in eine der Warteschlangen zu stellen. Denn nicht nur wir wollten die neuen Videospiele austesten. Etwa 373.000 Besucher aus über 100 Ländern besuchten in diesem Jahr die "Gamescom". Damit erreichte die Messe so viele Menschen wie noch nie zuvor - und jeder von ihnen hatte natürlich genau das Gleiche vor wie wir. Wenn man dann nicht schon früh morgens in einer der Warteschlangen stand, musste man definitiv ein paar Stunden einplanen. Eine Freundin von mir wartete etwa fünf Stunden für rund 15 Minuten Spielzeit. Verrückt. Jeden Abend überlegten wir uns also, zu welchem Spiel wir am nächsten Morgen gehen würden, um möglichst weit vorne in der Schlange zu stehen. Das klappte so gut, dass wir tatsächlich ein paar der neuen Titel testen konnten. Ansonsten nahm man die Wartezeit dennoch gerne in Kauf und brachte einen Camping-Stuhl mit. Mit Gesellschaftsspielen oder einer kleinen Konsole in der Hand ließ sich die Zeit auch so ganz gut rumbekommen. Ebenfalls ganz schön verrückt. Dank der Klimaanlagen in den Hallen war die Gamescom auch bei Temperaturen um die 30 Grad trotz der Menschenmassen und zahlreichen laufenden Konsolen gut auszuhalten. Nur im "Boulevard", der die Messehallen miteinander verbindet, wurde es zwischenzeitlich wirklich ziemlich warm. Hier waren eben die meisten Besucher unterwegs, um von Halle zu Halle zu gelangen. Mit ein wenig Enttäuschung mussten wir allerdings feststellen, dass uns das Spiele-Angebot der Gamescom 2019 nicht so zusagte wie in den vergangenen Jahren. Umso mehr begeisterte uns daher die andere Seite der Medaille: die kreativen, bunten und vielseitigen Kostümierungen der sogenannten "Cosplayer". Auch wir haben uns selbst zwei Tage unter diese einfallsreichen Rollenspieler gemischt (s. Seite 2). Foto: jb/Koelnmesse
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Hier geht jedem "Gamer" das Herz auf
Fünf Tage auf der weltweit größten Videospielemesse, der "Gamescom" / Mit Camping-Stuhl in Warteschlangen sitzen
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