LAUENAU (al). Wenn auswärtige Mannschaften oder Sportler die Victoria-Arena in Lauenau zum ersten Mal betreten, entfährt ihnen mitunter ein erstauntes Raunen. Die Gemeinde und viele Vereinsmitglieder haben aus einem ehemaligen Fabrikgebäude ein beachtliches Schmuckstück gemacht: Neben der Halle samt Zuschauertribüne finden Nutzer praktische Umkleide- und Geräteräume vor. Sogar einen Boxring gibt es, weil Victoria eine entsprechende Abteilung besitzt. Nur ein Raum zeigte sich bislang noch im alten Fabrikzustand. Doch diesen hat Sabine Nerge für sich entdeckt - und hergerichtet. Denn die 57-Jährige ist zertifizierte Yoga-Lehrerin und bietet ihre Künste und Wissen als inzwischen 19. Sportart des Vereins an. Gemeinsam mit ihrem Mann Stephan verlegte sie Fußboden, gestaltete Wände und stellte Regale für die notwendigen Hilfsmittel von der Matte bis zu Polster und Stühlen auf. An der Wand hängen Taue, die beim Yoga eigentlich Seile heißen, für die maximal 15 Teilnehmer. "Ein ganz toller Verein", lobt sie die Victoria-Verantwortlichen, die ihr diese Möglichkeit eingeräumt haben. Sie revanchiert sich mit einer Miete, auch weil sie in Kooperation mit Krankenkassen sowie für Privatzahler weitere Übungseinheiten anbietet. Doch es bleibe ein nebenberufliches Engagement, beteuert sie. Auf diese Weise setzt sie sich selbst nicht unter Druck. Zudem braucht sie Zeit für sich: für das tägliche Training und für mindestens zweimal in der Wochen ein ausführliches Üben für mindestens drei Stunden. Den Weg zum Yoga fand sie 2007 über ihren Hausarzt, der ihr dringend zum Muskelaufbau riet. Obwohl sie in der Folge eines 1989 erlittenen schweren Verkehrsunfalls unter Handicaps immer noch litt, fand sie Gefallen an der fernöstlichen Bewegungskunst. 2016 erwarb sie ihr Zertifikat, um selbst andere Menschen anleiten zu können. Neben dem Kursangebot im SV Victoria begeistert sie auch im MTV Messenkamp in der dortigen Turnhalle ihre Mitturner. "Yoga ist wie eine Sucht", schwärmt sie, "weil man sich nach einer solchen Stunde einfach besser fühlt". Foto: al
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An der Wand warten Taue auf die Teilnehmer
Letzten Raum der Fabrikhalle gemacht
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