1. Besorgnis regt sich über die Entwicklung am Steinhuder Meer

    Birkner: Das Land kann und muss mehr für den Naturpark tun / Entschlammung wird fortgesetzt

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STEINHUDE (tau). Der Vorsitzende der FDP Fraktion im Landtag, Stefan Birkner, hat sich besorgt über die Entwicklung am und rund um das Steinhuder Meer gezeigt. In der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der FDP unterstreiche diese zwar die hohe Bedeutung des Steinhuder Meers für die Erholung der Menschen in Niedersachsen. Zum anderen plane die Landesregierung aber auch erhebliche Einschränkungen für Fischerei und Wassersport, so Birkner. Auch die Entwicklung des Wasserstandes im Steinhuder Meer und die rückläufigen Sportbootzahlen stellen erhebliche Probleme dar. "Der Fokus aller Beteiligten muss auf der touristischen Entwicklung des Steinhuder Meer liegen, um den Erholungsanforderungen im Ballungsraum der Region gerecht zu werden", fordert Birkner. Mehr Anstrengung gefordert Er sieht das Land Niedersachsen und die Partner des Naturparks hierzu in gemeinsamer Verantwortung. "Die Befahrbarkeit und die Erlebbarkeit des Steinhuder Meeres muss dauerhaft gewährleistet werden", fordert Birkner. Zwei Millionen Gäste jährlich, steigende Übernachtungszahlen, gut besuchte Veranstaltungen sowie eine Vielzahl an Erlebnismöglichkeiten kennzeichnen den Naturpark und sprechen eine klare Sprache. "Die Einschränkungen in der Fischerei und für die Sportbootfahrer führen schon jetzt zu vermeidbaren Konflikten", will Birkner den Anstoß für eine Diskussion geben, in der für die weiteren Ausweisung von Schutzgebieten zukünftig ein einvernehmlicher Kompromiss zwischen allen Beteiligten gefunden werden müsse. Die Entwicklung von Naherholungsangeboten und des Tourismus durch die Partner des Naturparks Steinhuder Meer müssten forciert werden. "Konkret wünschen wir uns, dass die herausragende Bedeutung des Steinhuder Meers für den Wassersport sich im Handeln der Verantwortlichen wiederfindet und dass dadurch die Anzahl der Sportboote wieder zunimmt. Außerdem sollte das Angeln auf der Ostseite des Hagenburger Kanals erlaubt bleiben und die Entschlammung weitergeführt werden. Es kann nicht sein, dass man auf dem größten Binnensee in Nordwestdeutschland mit seinem Segelboot nicht ablegen und segeln kann", so Birkner. Entschlammung läuft weiter Der niedrige Wasserstand schafft zweifellos einige Probleme für Wassersportler und Personenschifffahrt, aber auch für die Schlammbagger, die im vergangenen November wegen des geringen Wasserstandes mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Sie sind aber weiterhin im Einsatz, sagt Conrad Ludewig von der Domänenverwaltung auf Nachfrage. In dieser Saison liefen die Arbeiten noch bis in den Juli hinein und werden dann im Herbst fortgesetzt. Entschlammt hat man vornehmlich im Ostenmeer. Geplant ist auch noch ein Einsatz an der Insel Wilhelmstein. Das Ziel ist, eine Schlammmenge von durchschnittlich 40.000 m³ pro Jahr zu entnehmen. Dies entspricht der Neubildung. Trockenheit drückt Pegel Aktuell bewegt liegt der Pegel am Ablassbauwerk des Kreiswasserverbandes bei 37,63 Meter über Normalnull. Das sind rund 17 Zentimeter weniger als im April gemessen. Die Lage bleibt also angespannt, sagt Hermann Morische vom Kreisverband für Wasserwirtschaft in Nienburg. "Wir hoffen, dass wir glimpflich davon kommen", so Morische, der auch ein Auge auf die Fische im Steinhuder Meerbach haben muss. In diesen fließt augenblicklich die Mindestmenge von 40 Liter Wasser pro Sekunde. Das ist notwendig, damit der Sauerstoffgehalt stabil bleibt. Ein Fischsterben ist bislang ausgeblieben. In normalen Jahren werden um die 90 Liter pro Sekunde aus dem Meer abgelassen. Dann bewege sich der Wasserstand des Steinhuder Meeres aber auch zwischen 37,80 und 38 Metern. Dass der Pegel des Meeres im Sommer weiter sinke, ist aber trotzdem normal. Rund 20 Zentimeter sind es in der warmen Jahreszeit. Foto: tau

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an