1. Derzeit viel zu wenig Regen

    Deutschland droht ein erneutes Dürrejahr / Trinkwasser muss gespart werden

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Eine Ursache hierfür ist der viel zu trockene Winter 2018/2019. Selbst im Dürrejahr 2018 lagen nach Berechnungen des DWD die Bodenfeuchtwerte im April deutlich über den aktuellen Werten dieses Jahres. Die wenigen Regenschauer der letzten Tage haben zu keiner Verbesserung der Situation beigetragen. Zu trocken Niedersachsen leidet unter einer außergewöhnlichen Dürre blickt auf die Bodenschicht bis circa 1,80 Meter Tiefe. Somit könnten von der Trockenheit in diesem Jahr auch Wälder und Pflanzen mit Wurzeln, die die Feuchtigkeit aus tieferen Bodenschichten anzapfen, betroffen sein. In 2018 war die Bodenfeuchte hier durch die üppigen Niederschläge im Herbst und Winter 2017/2018 noch relativ hoch, allerdings sind diese Speicher nun auch nicht mehr so gut gefüllt. Das macht auch Thomas Wille, Pressesprecher des Landvolk Weserbergland, deutlich: "Jetzt sind die Vorräte für Grund- und Trinkwasser erschöpft. Wir haben eine problematische Situation." Und die Landwirte müssen erneut mit Ernteeinbußen rechnen. Eine künstliche Beregnung, so Wille, sei so gut wie nicht möglich, das lohne sich nur in Ausnahmefällen. Denn die Felder zu wässern ist sehr kostenintensiv. Insbesondere Bio-Betriebe, die meist auch wasserintensivere Produkte wie beispielsweise Mohrrüben anbauen, seinen noch in der Lage, ihre Felder zu bewässern. Allerdings macht Wille deutlich, dass das Grundwasser nicht ausreichen würde, wenn alle Landwirte intensiv bewässern würden. Die Menge wird durch die Wasserbehörden streng limitiert und orientiert sich am Potenzial des örtlich vorhandenen Grundwassers.Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium schätzt den Schaden der Dürre 2018 für die niedersächsische Landwirtschaft auf 985 Millionen Euro. Allein die Erntemenge für Getreide, 4,7 Tonnen, sei 22 Prozent niedriger ausgefallen, mit jedoch großen regionalen Unterschieden. Auch die Futterbaubetriebe und letztlich die Tierproduzenten litten unter der Trockenheit - denn kein Regen, kein Gras. Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, sprach dann auch von einer insgesamt enttäuschenden Ernte 2018. Bei Getreide habe das Minus im Einzelfall bis zu 70 Prozent betragen. Der durchschnittliche Hektarertrag ist laut Schwetje um 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Auch bei Winterraps, Kartoffeln und anderen Sorten haben die Landwirte Einbußen hinnehmen müssen. Nur wer beregnet hat, konnte diese abmildern. Auch der Kammerpräsident wies auf die hohen Kosten hierfür hin - ein Millimeter künstlicher Regen kostet etwa drei bis fünf Euro je Hektar. Bei Regengaben von insgesamt 200 Millimetern (200 Liter pro Quadratmeter) ergeben sich Mehrkosten von 600 bis 1000 Euro pro Hektar. Normale Gersten-Ernte Im Landkreis Schaumburg gibt es laut Kreislandwirt Dieter Wilharm-Lohmann nur wenige Bewässerungsanlagen. Im Frühjahr hatte es innerhalb von sechs Wochen 80 Liter Regen gegeben, dies hat die Gersten-Ernste "gerettet". Die Erträge sind normal. Beim Weizen, der wichtigsten Frucht im Landkreis, macht den Landwirten insbesondere die Hitze Sorgen. Denn diese sorgt dafür, dass die Abreife innerhalb von nur wenigen Tagen erfolgt und die Stärkeeinlagerung geringer wird. Die meisten Felder im Landkreis sind bereits abgeerntet und laut Lohmann reichen die Erträge nicht an den Durchschnit heran. "Die Situation hat sich verschärft", macht er deutlich auch wenn es noch keine Katastrophe sei. Die kleinen Schauer hätten nichts gebracht und auf den Rübenfeldern lassen die Früchte die Blätter hängen. Auch der Mais, der jetzt seine Kolben bildet, benötigt dringend mehr Wasser, gleiches gilt für das Grünland. Im ersten Halbjahr konnten die Wiesen noch zweimal gemäht werden, das ist ein normaler Schnitt. Doch für die kommenden Monate sieht es nicht so gut aus: "Da wächst zurzeit gar nichts mehr", so Lohmann. Die Landwirte hoffen, wenigsten noch einen weiteren Schnitt machen zu können. Trinkwasser sparen In Bezug auf Trinkwasser sieht es für den Landkreis Schaumburg noch gut aus. Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe sehen "alles im grünen Bereich", wie Anja Steffen-Ohme von der Unternehmenskommunikation betont. Auch Werner Volker, Geschäftsführer Wasserverband Nordschaumburg, macht deutlich: "Insgesamt hat sich die Lage beruhigt." Nach der ersten Hitzeperiode hätten die Menschen seltener ihre Pools benutzt und befüllt. Auch das Duschverhalten hatte sich wieder normalisiert, in heißen Perioden hätten viele mehrmals am Tag geduscht. Eine Dusche verbraucht etwa 50 Liter Trinkwasser - das summiert sich. Doch die Hitze ist zurück und ein verantwortungsvoller Umgang mit Trinkwasser grundsätzlich notwendig. Jedem sollte bewusst sein, dass sich die Lage schnell zuspitzen könne. "Es kann noch knapp werden", so Volker. Denn die Grundwasserkörper sind nicht aufgefüllt worden. Foto: privat

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an