1. Weil die Erde der einzige Planet ist, auf dem es das Rodenberger Schützenfest gibt

    Ein "magic moment": Schützenfest tischt Festessen und Danksagungen auf / Von vermehrten Geburten und Klima

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    RODENBERG (jl). Ein Oberst, der die Welt retten will, eine unermüdlich spielende Blaskapelle und fast 800 Liter Freibier: Das über mehrere Stunden zelebrierte Festessen am Schützenfestmontag "schmeckt" nach leidenschaftlicher Verbundenheit zum Rodenberger Schützenfest. Geradezu ein Plädoyer für seine Heimatstadt hält Ralf Sassmann. "Das offene und freundliche Miteinander ist das Markenzeichen der Stadt Rodenberg, auf das wir stolz sein können", sagt der Bürgermeister im voll besetzten Festzelt. Das Schützenfest stehe dabei für gemeinsam gelebtes Heimatgefühl. "Jeder einzelne macht Rodenberg zu dem, was es ist", ruft Sassmann unter aufbrandendem Applaus. Dem Oberst obliegt die minutenlange und amüsant gespickte Danksagung für die zahlreichen Bierspenden, die fast 800 Liter Hopfengebräu aus den Zapfhähnen sprudeln lassen, und die Macher wie Unterstützer des Festes. Dem Komiteeältesten Frank Döpke und dessen Stellvertreter Stephan Battermann attestiert Michael Grädener einen "Super-Job" gemacht zu haben: "Seppl, wenn du nicht schon einen Spitznamen hättest, würde ich dich Mr. Schützenfest nennen." Neben dem Strohpuppen-Aufbauteam, das sich in diesem Jahr trotz Auf und Ab nicht unterkriegen lassen habe, der Stadt, einem Bürgermeister, "der das Fest lebt", den Kuchenfrauen und dem Festwirt dankt er auch Helmut Weikert und bittet ihn nach vorn. Dieser hat für den Gottesdienst am Sonntagmorgen im Zelt einen neuen Altar gefertigt. Das handgeschnitzte Kreuz darauf stammt aus einer Linde, die vor einiger Zeit bei einem Sturm in der Nähe der St. Jacobi-Kirche umgestürzt ist. Ja, und dann wären da noch die "eigentlichen Stars des Festes": die Schaumburger Musikanten, die sich auch nach drei Tagen Vollgas nicht lumpen lassen und mit "Narcotic" beweisen, dass sie neben zünftig auch rockig können. Der größte Dank jedoch gebühre den mitfeiernden Bürgern, von denen das Fest lebe. Gepflegt werde die Tradition zwar gemeinsam, doch jeder einzelne Teilnehmer habe seine persönlichen magischen Momente, weiß der Oberst. Für ihn selbst sei es das Abholen seiner Wenigkeit am Sonnabendabend vor seiner Haustür, wenn er die Musik immer näher kommen hört -"dann gibt's Gänsehaut". Apropos Magie: Obgleich die Frauen nicht mitmarschieren dürfen, biete ihnen das Schützenfest dennoch viel: strammstehende und Befehle befolgende Männer, die beim Parademarsch obendrein noch etwas für ihre Fitness tun. Auch dem Anzug scheinen einige nicht abgeneigt zu sein, gebe es doch im April, also neun Monate nach dem Schützenfest, ein vermehrtes Geburtenaufkommen, witzelt Grädener, der richtig in Fahrt kommt und beim Klimaschutz landet. Der Festumzug zu Fuß und mit Pferd sei klimaneutral und verteile auch noch biodynamischen Dünger vor so mancher Haustür. Und die Welt, die müsse gerettet werden, weil sie der einzige Planet ist, "auf dem es das Rodenberger Schützenfest gibt". Foto: jl

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