1. Ehrentanz des Wanderpredigers

    Schützenfest wartet mit Überraschungen auf: König spricht vom Carport

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    RODENBERG (jl). Das Sommerwetter: norddeutsch bei schattigen 14 Grad. Die Augen: klein vom Vortag. Die Laune: ungetrübt auf hohem Niveau. Pünktlich um 9 Uhr am Montagmorgen tritt das Bataillon, wenn auch im Vergleich zum Vortag in leicht geschwächter Mannstärke, auf dem Amtsplatz an, um erst den Bürgermeister und Stadtdirektor auf der Museumsinsel und dann seine amtierende Majestät abzuholen. Norddeutsch hin oder her, im Sommer solle man schwere Arbeit vermeiden und viel trinken, ruft der Oberst den Jung- und Bürgerschützen zu. Anstrengend wird es dennoch: Den Marschierenden steht ein 1,5 Kilometer-Fußweg in den Hasenkamp samt kräftezehrendem Anstieg auf der Kreisstraße 53 bevor. Während sich Dutzende Augen auf ihn richten, klettert Harald Tabor die Leiter empor, um als erster König auf einem Carportdach die obligatorische Rede zu halten. Mit zitternden Knien, wie er selbst verrät, dankt dieser seiner Familie und seinen Freunden, allen voran dem "König der Herzen" Stephen Fryd, für die Unterstützung im Königsjahr und den "Dragons" für einen selbst gebauten Thron zu seinem Geburtstag: "Sowas habe ich noch nicht erlebt, das war außergewöhnlich." Dann der Zeitsprung zehn Jahre zurück, als ihm Stephan Lotz eine zweite Haut - einen Anzug im Angebot für 19,90 Euro - angepriesen und ihn mit zur Knüppelgarde geschleift hat. Die habe ihn aufgenommen, als wäre er schon immer dabei gewesen, und ihm die Tür in die Deisterstadt geöffnet. "Seitdem ist Rodenberg unser Zuhause", so Tabor. Und weil das so ist, wollte seine Majestät nach eigenen Angaben auch präsent sein für die Stadt und das Bürgerschützenfest. So sei er von Event zu Event - auch außerhalb der Stadtgrenzen - gewandert und habe für das hiesige Fest gepredigt. Für diesen selbstlosen Einsatz verleiht ihm Oberst Michael Grädener nach dem obligatorischen Ehrentanz mit Ehefrau Petra den königlichen Beinamen "Harald der Wanderprediger". Was es mit dem rollenden Thron auf sich hat, wer Tabors majestätischer Nachfolger wurde und welches die schönsten Fahrzeuge beim Kinderfest waren, verrät der Innenteil. Foto: jl

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an