STADTHAGEN (bb). Die Beteiligung an der Umfrage des Vorstands des Stadtmarketingvereins Stadthagen (SMS) zur Idee der Öffnung der Fußgängerzone für den Autoverkehr ist gering geblieben. Die Initiatoren zeigten sich von der Rückläuferquote von rund 32 Prozent enttäuscht, auch wenn sich eine knappe Mehrheit für eine Teilaufhebung der Fußgängerzone aussprach. Der SMS-Vorstand hatte mit seinem Vorschlag zu einer Öffnung von Obern- und Niedernstraße für den Autoverkehr für intensive Diskussionen gesorgt. Dieses Echo in der Öffentlichkeit ging jedoch nicht einher mit einer hohen Bereitschaft der betroffenen Händlerschaft, sich an der vom SMS organisierten Umfrage zu beteiligen. Der SMS-Vorsitzende Günter Raabe und Stellvertreter Detlef Schröter zeigten im Pressegespräch Unverständnis und Enttäuschung über eine Rückläuferquote von 32 Prozent. "Das hat uns negativ überrascht bei einem so wichtigen Themenkomplex", wie Raabe festhielt. Schließlich habe das Vorstandsteam mit den Fragebögen die unmittelbar betroffenen angesprochen. Vor einigen Wochen hatte der SMS angeregt, die Fußgängerzonenregelung in Obern- und Niedernstraße aufzuheben, um ein Parken der Kunden vor den dort angesiedelten Geschäften zu ermöglichen. Dabei sei es nicht darum gegangen, zum früheren Zustand zurückzukehren als dieser Abschnitt noch Bundestraße war und der Durchgangsverkehr durch die Stadthäger Innenstadt rollte, wie Detlef Schröter festhielt. Im SMS-Vorschlag sei es um eine Einbahnstraßenregelung gegangen, samt einer baulich und durch entsprechende Vorschriften auf Schritttempo herabgesetzten Geschwindigkeit, wie Schröter noch einmal betonte. In vielen Städten sei zu beobachten, dass solche Regelungen zu einer Belebung und einem verträglichem Nebeneinander von Fußgängern, langsamen Fahrzeugverkehr und Außengastronomie führen würden, so die Argumentation des SMS. Das Vorstandsteam wollte als Vertretung der Händlerschaft per Umfrage ein Meinungsbild bei den betroffenen Geschäften zu dieser Frage einholen. 110 Bögen hätten sie verteilt an die Einzelhändler in der gesamten Niedern- und Obernstraße sowie auf dem kompletten Marktplatz, ebenso an die dort angesiedelten Dienstleister und Praxen. Mit der Frage nach einem Pro, einem Contra oder einer noch unentschiedenen Tendenz, sei dieser einfach gehalten worden. Nach persönlicher Übergabe, in manchen Geschäften zwei Mal, sei ein Rücklauf von 35 Bögen, also 32 Prozent, als gering einzustufen. "Wir hätten mit etwa 50 Prozent gerechnet", so Raabe. 19 der Teilnehmer hätten sich für die Öffnung ausgesprochen, 16 dagegen, was eine Mehrheit von 54 Prozent für die Öffnung bedeute. Einen knappen Ausgang hätten sie erwartet, so Schröter und Raabe. Angesichts der geringen Beteiligung seien Zweifel an der Repräsentativität berechtigt, hielten die beiden fest. Vielleicht sei es ein Problem, dass kontroverse Thema nicht anonymisiert angegangen zu sein. Wobei ja niemals daran gedacht gewesen sei, in irgendeiner Weise an die Öffentlichkeit dringen zu lassen, wie die einzelnen Befragten Stellung bezogen hätten. Das Ergebnis sei bereits Politik und Verwaltung vorgestellt worden. Das weitere Vorgehen liege nun bei deren Vertretern, so Raabe und Schröter. Immer habe der SMS-Vorstand betont, dass ganz unabhängig vom Ausgang der Umfrage es auch sinnvoll sei, ein Votum in der Bürgerschaft einzuholen. Eine öffentliche Veranstaltung mit Bürgern und Experten, könne nun ein weiterer Schritt sein. So oder so sei es der richtige Weg gewesen, die Diskussion anzuregen, in einer Situation in der mit der Neugestaltung der Innenstadt für lange Zeit Fakten geschaffen würden. Foto: archiv bb
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Viele verzichten auf Stellungnahme
Umfrage zur Öffnung der Fußgängerzone für Autos mit geringer Resonanz
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