LANDKREIS (bb). Viele heimische politische Vertreter, Bürger, Kommunen und Parteigremien haben bereits in der Vergangenheit klar Stellung bezogen gegen den Bau einer neuen, trassenfernen Bahnlinie durch das Schaumburger Land zwischen Hannover und Minden. Mit der einstimmigen Verabschiedung einer Entschließung für den Ausbau der bestehenden Strecke hat der Kreistag in dieser Frage nun noch einmal die Reihen geschlossen. Mit der Entschließung setzt der Kreistag einerseits ein öffentlichkeitswirksames Zeichen, leitet andererseits aber auch konkrete Schritte ein, um gegen den trassenfernen Ausbau wirken zu können. Landrat Jörg Farr betonte einführend, dass sich der Landkreis sehr deutlich positioniert habe. "Wir wollen den Bahnausbau auf der vorhandenen Strecke. Wir wollen das Nadelöhr auf der Verbindung beseitigen, bei optimalem Lärmschutz", hielt der Landrat fest. Dies sei ein konstruktives Herangehen, das die Stärkung der Ost-West-Bahnverbindung grundsätzlich befürworte. Für erhebliche Verunsicherung sorgen würden die vom Bundesverkehrsministerium hörbar werdenden Ideen zu verschiedenen Trassenverläufen durch Schaumburg. Höchst unbefriedigend sei es, in solche Diskussionen nicht einbezogen zu werden. Im offiziellen Bürgerdialogverfahren nur noch über Details und nicht über die Trassenführung an sich mitdiskutieren zu können, sei zu wenig, so der Landrat. "Wir wollen den offenen Dialog", hielt Farr fest. Es gelte festzustellen, welche Möglichkeiten Lösungen basierend auf moderner Technik und modernem Material auch auf der bestehenden Trasse eröffnen würden. Die Entschließung legt sich noch einmal auf den trassennahen Ausbau fest. Außerdem will der Landkreis eine Lenkungsgruppe einsetzen. An dieser sollen Vertreter von Städten und Gemeinden, die heimischen Bundes- und Landtagsabgeordneten, Mitglieder der Kreistagsfraktionen sowie von Bürgerinitiativen beteiligt werden. Dieses Gremium soll die Interessen Schaumburgs in dieser Angelegenheit gebündelt den zuständigen Stellen zu Gehör bringen. Hinzu kommt die Bereitstellung von außerplanmäßigen Haushaltsmitteln in Höhe von 100.000 Euro. Diese sollen zur juristischen Begleitung etwaiger Verfahren dienen. Die Sprecher der verschiedenen Kreistagsfraktionen befürworteten allesamt die Entschließung. Grundsätzlich sei man für die Ertüchtigung der Bahnverbindung zwischen Hannover und Minden. Allerdings eben in Form eines trassennahen Ausbaus, nicht eben in Form eines die Landschaft an einer weiteren Stelle durchschneidenden Neubaus, so der Konsens der Redner. Entsprechend gelte es, die Kräfte zu bündeln, um sich für eine entsprechende Lösung stark zu machen. Der Kreistag verabschiedete die Entschließung einstimmig. Foto: bb
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Kreistag setzt Signal für trassennahen Bahnausbau
Lenkungsgruppe soll Schaumburger Interessen vertreten / Konkrete Schritte
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