1. "Es wurden nie finanzielle Zusagen oder geldwerte Vorteile in Aussicht gestellt"

    Diskussion um die künftige Gastronomie im Kurhaus: Stadtdirektor äußert sich zu den Vorwürfen von Nunzio Cordaro

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    BAD NENNDORF (jb). "Ich bin immer für alles ansprechbar und gebe gerne Auskünfte. Doch dieser persönliche Angriff macht mich besonders betroffen." Stadtdirektor Mike Schmidt sitzt mit ernster Miene in seinem Arbeitszimmer. Er macht deutlich: "Es ist nicht zutreffend, dass auswärtigen Gastronomiebetreibern finanzielle Zusagen oder geldwerte Vorteile in Aussicht gestellt worden sind." Bereits drei Jahre ist es her, dass der Stadtdirektor die Betreiber des Lauenauer "Plaza"-Restaurants Bojan und Ana Djordjevic begeistern konnte ein zweites Restaurant im Kurhaus zu eröffnen. Erst kürzlich konnte der Vertrag offiziell unterschrieben werden. Das Restaurant soll Oktober 2020 seine Pforten öffnen. Kritik hatte es von Nunzio Cordaro, Inhaber des "La Villetta" in Bad Nenndorf, gegeben. Er warf Schmidt ein "ganz und gar intransparentes und unfreundliches Verhalten" vor und betonte, dass mehrere Gastronomen aus Bad Nenndorf nicht damit einverstanden seien, dass die Gastronomie mit circa 180.000 Euro aus Steuergeldern finanziert wird, da Küche und Tresenbereich von der Stadt gestellt werden (wir berichteten). "Dabei ist nichts von alledem intransparent", macht Schmidt klar. Das Kommunalverfahren sei längst abgeschlossen und sage aus, dass alles konform ist. Es habe nie eine Subventionierung gegeben und auch läge kein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz vor. Eben weil die Stadt Bad Nenndorf von vorneherein entschieden habe, Küche und Tresenbereich mit zu verpachten. Von Anfang an (2016) stand dies fest. "Die Küche und der Tresenbereich bleiben im Eigentum der Stadt, um die Räumlichkeiten in Zukunft nachhaltiger verpachten zu können. Der zu erhebende Pachtzins wird dafür allerdings über dem ortsüblichen Niveau liegen", erklärt Schmidt auch in seinem zweiten Schreiben an Cordaro. Das sei beispielsweise in zahlreichen Eigentumswohnungen nicht anders. "Der bisherige Prozess zur Sanierung und Umsetzung des Kurhauses ist seit der Durchführung des Bürgerbegehens von einer umfassenden Öffentlichkeitswirksamkeit und Transparenz getragen", sagt Schmidt. Von Nunzio Cordaro habe er bis heute keine Antwort bekommen, für welchen Personenkreis er eigentlich stellvertretend Korrespondenz führt. "Wenn es ein "wir" geben sollte, bin ich jederzeit bereit für weitere persönliche Gespräche", sagt der Stadtdirektor. Das hat er auch in den beiden Schreiben, die er Cordaro schriftlich innerhalb von sechs bzw. 14 Tagen beantwortet hatte, ergänzt. Das erste Schreiben habe er zudem persönlich im Restaurant des Italieners abgegeben, danach habe es ein kurzes Gespräch gegeben. Dabei habe Cordaro betont, dass dies alles nicht gegen den Stadtdirektor persönlich sei. "Wenn alles geklärt ist, wolle er sich bei mir entschuldigen", erklärt Mike Schmidt. "Und das erwarte ich jetzt auch."
Foto: Stadt Bad Nenndorf/jb

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