LANDKREIS (bb). Der Landkreis sowie neun Gemeinden und Samtgemeinden arbeiten seit 2017 im "Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerk Landkreis Schaumburg" zusammen, um im Gebäude- und Infrastrukturbereich den Energieverbrauch zu senken und so etwas für den Klimaschutz zu tun. Bei einem Treffen im Kreishaus in Stadthagen erklärten Vertreter von beteiligten Kommunen, dass das Projekt ihnen geholfen habe, Einsparungen zu erzielen. Zu klären ist nun, ob das Netzwerk fortgeführt wird. Landrat Jörg Farr ordnete das Netzwerk in seiner Eröffnungsansprache in eine "große Bandbreite von Aktivitäten" ein, mit denen sich der Landkreis für das Thema Klimaschutz engagiere. Als wichtiges Projekt in diesem Handlungsfeld stehe der Aufbau einer Klimaschutzagentur für Schaumburg auf der Agenda. Er sei zuversichtlich, hierfür genügend Partner zu finden, so der Landrat. Andreas Steege von der das Netzwerk betreuenden Agentur "Target" und Mareike Failing von der Klimaschutzagentur Weserbergland gaben anschließend einen Überblick über die Tätigkeit im Rahmen der Kooperation. Über für die Kommunen erstellte Energieberichte, Unterstützung bei der systematischen Erfassung von Verbräuchen, Vorort-Begehungen von Gebäuden, Betriebsoptimierungen in ausgewählten Liegenschaften und Hausmeisterschulungen seien Potentiale für Energieeinsparungen aufgezeigt worden, beispielsweise die Ausstattung von Gebäuden mit neueren, sparsamen Heizungspumpen oder auch die effiziente Steuerung von Systemen. Darüber hinaus tauschten sich die teilnehmenden Kommunen bei regelmäßigen Netzwerktreffen über ihre Erfahrungen aus. Die Zusammenarbeit mit den Kommunen "klappt sehr gut", so Mareike Failing. Serdar Akgün von der Gemeinde Auetal hob hervor, dass der im Rahmen des Controllings erarbeitete systematische Ansatz zur Erfassung von Verbräuchen die Verwaltung vorangebracht habe. Christopher Sendler von der Samtgemeinde Lindhorst ergänzte, dass die Beteiligung am Netzwerk im Samtgemeinderat umstritten gewesen sei. Für das Schwimmbad "Solibali" seien im Rahmen des Netzwerkes jährliche Einsparpotentiale im fünfstelligen Bereich ermittelt worden. Nun hätten die entsprechenden Gremien Haushaltsmittel eingestellt, um die aufgezeigten Möglichkeiten zur Energiereduzierung zu heben. Jürgen Peterson von den Stadtwerken Rinteln hob den Erfahrungsaustausch der Fachleute aus den Kommunen untereinander als wichtigen Baustein des Netzwerkes hervor. Andreas Steege unterstrich, dass gerade kleinere Kommunen bei jährlichen Beträgen von 5.000 bis 6.000 pro Jahr für die Beteiligung am Netzwerk anfangs skeptisch gewesen seien, ob überhaupt entsprechende Einsparungen erreicht werden könnte. Hier sei ein Stimmungsumschwung eingetreten. Zum Teil seien Effizienzsteigerungen auch ohne oder mit sehr geringen Investitionsmitteln erreicht worden. Darüber hinaus würden im Netzwerk auch stets Fördermöglichkeiten aufgezeigt und dazu beraten. Das Projekt läuft noch bis März 2020. Somit stehe in den kommenden Monaten auch die Entscheidung an, ob es sinnvoll sei dieses in der bisherigen Form fortzuführen, wie Horst Roch von der Klimaschutzstelle des Landkreises festhielt. Foto: bb
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Im Netzwerk Energieeinsparpotentiale finden
Kooperationsprojekt von Schaumburger Kommunen läuft 2020 aus / Eine große Bandbreite von Aktivitäten
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