1. An drei Tagen bleiben die Bäder geschlossen

    Zwei Schwimmeister erkrankt / Proteste in der Bevölkerung / DLRG könnte einspringen / Erste Gespräche geführt

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Lange Gesichter am Donnerstagmorgen vor dem Rodenberger Freibad: Die Türen waren verschlossen. Das gleiche Erlebnis dürften enttäuschte Besucher am heutigen Sonnabend am Lauenauer Mineralbad erfahren haben: Auch hier ist der Wasserspaß nicht möglich. Der Grund: Von den vier Schwimmmeistern der Samtgemeinde Rodenberg sind zwei langfristig erkrankt. Die beiden verbliebenen Kollegen können den Sieben-Tage-Betrieb nicht aufrechterhalten. Hauptamtsleiter Jörg Döpke kann den aufkommenden Unmut in der Bevölkerung verstehen. "Aber was sollen wir machen", zeigte er sich auf Anfrage des Schaumburger Wochenblatts ratlos. Schon in den Vorbereitungswochen auf die neue Saison hatte er personelle Lücken beklagen müssen. Und seit dem Start gab es immer wieder eingeschränkte Öffnungszeiten oder kurzfristig komplette Schließungen. Doch so schlimm wie jetzt kurz vor Ferienbeginn und zu erwartenden hochsommerlichen Tagen ist es noch nicht gewesen: Das Bad in Rodenberg bleibt bis auf weiteres dienstags, donnerstags und sonntags geschlossen. Die Einrichtung in Lauenau ist montags, mittwochs und sonnabends dicht. Freitags sind Besucher in beiden Orten erst ab 13 Uhr willkommen. Die Folge: Engagierte Frühschwimmer übten im Rathaus Kritik. Verärgerte Anrufer meldeten sich auch beim SW. Sie beklagten die Kurzfristigkeit der jetzt verfügten Einschränkungen und unzureichende Informationen. Eine nichtmotorisierte Besucherin sah in den zwischen beiden Orten wechselnden Öffnungstagen keine Lösung: "Da hätte ich doch keine Saisonkarte kaufen müssen", schimpfte sie. Bereits vor Wochen hatte die Verwaltung mit einer Anzeige personellen Ersatz anwerben wollen. "Es gab Interessentengespräche", räumte Döpke ein. Doch hätten laufende Beschäftigungsverhältnisse dagegen gestanden. Auch ausgebildete Rettungsschwimmer hätten sich gemeldet: "Aber diese könnten eben nur die Aufsicht übernehmen und nicht die weitere technische Verantwortung, die einem Schwimmmeister obliegt." Die komplette Schließung eines der beiden Bäder, um den Betrieb auf die verbleibende Einrichtung zu konzentrieren, "will die Politik nicht", betonte Döpke. Doch er müsse dem Fachausschuss schon Rede und Antwort stehen, wie der Rest der Saison gestaltet werden soll: "Die personelle Situation wird sich in den nächsten sechs Wochen nicht ändern." Damit bleibt aus heutiger Sicht der Zustand für die gesamten Sommerferien bestehen. Allerdings könnte sich eine Lösung mithilfe der Lauenauer DLRG-Ortsgruppe anbieten, um zumindest an Wochenenden lückenlose Öffnungszeiten zu ermöglichen. Am Donnerstag fand bereits ein Gespräch im Rathaus statt. "Wir sehen da schon Möglichkeiten", erklärte Vorsitzender Jörg Jennerjahn auf Anfrage des SW. Es habe aus den Reihen der ausgebildeten Rettungsschwimmer "mehrfach spontane Zustimmung" gegeben. Gerade frischgebackene Abiturienten und auch Studierende würden wohl bereit sein. Allerdings gab auch Jennerjahn zu, dass es nur um Gewässeraufsicht gehen könne. Die Betreuung der Technik und weitere Alltagsaufgaben der Schwimmmeister müssten andere übernehmen. Vorrangig würden die Interessierten natürlich im örtlichen Mineralbad eingesetzt werden wollen: "Schließlich befindet sich unsere Heimat in Lauenau." Doch im Rahmen von Beschäftigungsverhältnissen wie zum Beispiel eines Ferienjobs könne der Arbeitgeber natürlich auch einen anderen Dienstort vorgeben. Rätselhaft bleibt für Jennerjahn, warum die Verwaltung nicht schon früher den Kontakt zum DLRG-Vorstand gesucht habe, weil doch der Personalengpass schon länger besteht: "Aber der erste Anruf kam erst am Mittwoch." Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an