1. Gegen "Wanderverluste" ankämpfen

    #JugendKomm arbeitet seit einem Jahr an der Frage, wie man junge Menschen in Rinteln hält

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    RINTELN (ste). Mehr junge Erwachsene von 19 bis 25 Jahre verlassen Rinteln als sie zuziehen, das nennt man "Wanderverluste". Doch warum ist das so? Der Grund ist einfach: Ausbildung, Studium, Job! Wie man den Wegzug auf Dauer verhindern kann und wie man junge Menschen dazu bewegt, wieder zurück in ihre Heimatstadt zu kommen, darüber machten sich jetzt zehn Jugendliche aus dem Team #JugendKomm Gedanken. Ein Jahr lang beschäftigten sie sich in ihrer Freizeit mit der Fragestellung, wie man junge Menschen an Rinteln binden kann und bei der Projektschlussveranstaltung, die gleichsam der Auftakt für eine Verstetigung des Projektes war, freute sich auch Bürgermeister Thomas Priemer über das Engagement der Jugendlichen: "Wir verstehen die Sprache der Jugend nicht mehr und brauchen deshalb Hilfe", so sein Appell zum Weitermachen. Den demografischen Prozess aufhalten könne die Stadt nicht, aber steuern. Und dazu brauche es die Hilfe der Jugend. Seine Botschaft: "Geht in die weite Welt, studiert, lasst euch ausbilden, kommt aber danach wieder zurück!" Wichtig dazu sei, die Kommunikation zwischen der Stadt Rinteln und den jungen Menschen aufrecht zu erhalten, sie dadurch an die Stadt zu binden. Denn Menschen, die 18 Jahre durch die Stadt begleitet wurden in Kindergarten, Schule und durch Freizeiteinrichtungen, seien sonst möglicherweise nach dem Studium oder der Ausbildung für Rinteln verloren. Und genau da setzt das Projekt #JugendKomm an, das durch die Demografiebeauftragte Linda Mundhenke und den Stadtjugendpfleger Sebastian Beck begleitet wurde. "Von der Jugend, für die Jugend" lautet die Zauberformel, mit der man junge Menschen in die Entscheidungsprozesse der Stadt einbinden will. Vorstöße dazu gab es bereits mehrfach, bislang waren die jedoch nicht von Erfolg gekrönt. Mit #JugendKomm könnte das jetzt anders werden, denn das erklärte Ziel von Bastian Wolanski, Katharina Hils, Sina Marie Lindenberg, Victoria Briebsch, Peter Hallau, Viktoria Eggersmann, Leonie Fiedler, Alexa Kanne, Fynn-Niklas Strüve und Jonas Menden ist es, einen Jugendbeirat zu gründen. Denn während der Senioren- und Behindertenbeirat durch seine Stimmen in den Ausschüssen und im Rat vertreten ist, fehlt es bislang an der Stimme der Jugend. Einen ersten Ansatz dazu gab es jetzt im Rintelner Ortsrat, als eine Gruppe Mountainbiker für einen Park an der ehemaligen BMX-Strecke am Heinekamp warb und schnell auf Gehör stieß. Und so soll es auch weitergehen. Die klare Message der Verwaltung lautet: "In Rinteln läuft vieles richtig und es lohnt sich auch für jungen Leute, hier in der Stadt zu bleiben!" Das unterstrich auch Stadtjugendpfleger Sebastian Beck, der jungen Menschen bescheinigte: "Sie sind hungrig, etwas in der Stadt zu bewegen!" Unterstützung erhielt das Projekt #JugendKomm von den Schulen und der Wirtschaft, dafür dankte Linda Mundhenke. Mit Fragebogenaktionen ergründeten die Jugendlichen, was jungen Menschen in der Stadt fehle und dabei stand unter anderem ein attraktiveres Innenstadtangebot bei Geschäften im Focus als auch ein Club wie das "Happy Night" zum Feiern. Die nächsten Schritte im Projekt werden jetzt erst einmal ein Volleyballturnier im Freibad sein, um #JugendKomm noch bekannter zu machen. Dann ist auch ein mobiler Cocktail Klatsch in den Ortsteilen geplant, um mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen. Ein "Jugendtarif" soll nach Ansicht von #JugendKomm für günstigeren Eintritt in vielen Einrichtungen sorgen und bei einer "U-25-Konferenz" soll perspektivisch ein Jugendbeirat gewählt werden, der bei Entscheidungen der Stadt mitsprechen will. Foto: ste

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