1. "Wir müssen ständig etwas tun, um attraktiv zu bleiben"

    Hiesige Kinder- und Jugendfeuerwehren stehen gut da / 80 Anmeldungen

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (jl). "Als wir vor mehr als 20 Jahren mit den Rodenberger 'Grisus' als einer der ersten in Schaumburg eine Kinderfeuerwehr gegründet haben, wurden wir belächelt", erinnert sich Samtgemeinde-Jugendfeuerwehrwartin Anja Falius. Was damals als nicht nötig angesehen worden sei, stelle heute den wichtigsten Unterbau eines funktionierenden Brandwesens dar. Sinkende Mitgliederzahlen sind jedoch ein alarmierender Trend in Zeiten von zunehmendem Nachmittagsunterricht. Umso bedeutsamer sei es, interessierte Kinder ab sechs Jahren "abzuholen", bevor sie im Sportverein aktiv werden oder sich beispielsweise fürs Reiten entscheiden, weiß Falius. Anders in der hiesigen Samtgemeinde: Diese sei im Vergleich zu anderen Nachwuchsabteilungen mit einem konstanten Bestand nach wie vor gut aufgestellt. Ein Status quo, der nicht zuletzt an engagierten Jugendwarten und Betreuern liege. Einige Jugendgruppen wie etwa in Hülsede-Meinsen, Schmarrie und Pohle hätten sich mangels Mitgliedern zwar für ihre Dienste zusammengeschlossen, jedoch ohne ihre Eigenständigkeit aufzugeben. "Es ist schön, dass keiner den Kopf in den Sand steckt, sondern gemeinsam geübt wird", lobt die SG-Jugendfeuerwehrwartin die Weitsicht ihrer Kameraden. Die Kinderfeuerwehren hingegen wachsen. Dennoch gelte auch für sie: "Wir müssen ständig etwas tun, um attraktiv zu bleiben", sagt Falius, die zwölf Jugend- und neun Kinderfeuerwehren vorsteht. 
Ein Beispiel ist da das Samtgemeinde-Kinderfeuerwehrzeltlager, das erstmals am Feuerwehrhaus Lauenau vom 30. August bis 1. September organisiert wird. Unter dem Motto "Feuer, Wasser, Luft" sind unter anderem ein Fackelumzug mit selbst gebastelten Fackeln und musikalischer Begleitung sowie eine Wasserolympiade und eine Disco geplant. Schon jetzt gibt es mehr als 80 Anmeldungen - so viele Nachwuchslöscher zählten die Abteilungen zum Jahreswechsel. "Wir sind aber schon wieder gewachsen", freut sich die Jugendwartin: "Allein die Kinderfeuerwehr Apelern hat sich verdoppelt."
Kostenneutral sind solche Zeltlager - für die Jugend findet die nun mehr zwölfte Auflage Anfang Juli statt - freilich nicht zu stemmen. Deswegen nutzt die Samtgemeinde-Jugendfeuerwehr die Kreiswettbewerbe der Jugend am Sonntag auf dem Rodenberger Sportplatz (siehe nebenstehenden Bericht), um tags zuvor am Sonnabend, 1. Juni, von 14 bis 17 Uhr die jährlichen Jugend-Wettwerbe auf Samtgemeindeebene durchzuführen. Eine Aufgabe, die sonst eine Ortsfeuerwehr übernimmt. Im vergangenen Jahr waren es zum Beispiel die Hülseder Kameraden anlässlich ihres 90-jährigen Jubiläums. "Wir hoffen auf viele Zuschauer", sagt Marcus Schmid, jahrelanger Jugendwart in der Deisterstadt und heutiger Fachbereichsleiter Wettbewerbe auf Samtgemeinde- und Kreisebene, mit einem Augenzwinkern. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Essen und Getränken sollen den beiden Zeltlagern zugutekommen. Zudem sei es eine gute Plattform für die Jugendwehren, sich der Bevölkerung zu präsentieren und für Nachwuchs zu werben. Foto: jl/privat

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