1. Auch nach 20 Jahren Groß- Flohmarkt noch mit Spaß dabei

    Dieter Wächter veranstaltet Jubiläumsmarkt am Sonntag

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    BAD NENNDORF (jl). Mehr als 200 Händler bieten ihre Waren feil, die bis zu 10.000 Besucher in 4.000 Autos anlocken: Wenn Dieter Wächter am kommenden Sonntag seinen Groß-Flohmarkt auf dem Parkplatz von Möbel Heinrich veranstaltet, wird alles wie immer sein - bis auf diese Kugelschreiber, die sämtliche Verkäufer in die Hand gedrückt bekommen werden. Darauf: der Schriftzug "20 Jahre Groß-Flohmarkt". Denn in den Startlöchern steht eine Jubiläumsveranstaltung, im Juni 1999 - damals noch am letzten Sonntag im Monat - hat der heute 66-Jährige das Format ins Leben gerufen. Entgegen den Erwartungen vieler Zweifler konnte er schon zur Premiere an die 100 Händler gewinnen. Sein Dank gilt dabei dem bereits verstorbenen Gründer des Möbelhauses Heinrich Struckmann, "der mir durch sein Vertrauen und den Glauben an mich, erst den bis heute andauernden Erfolg möglich machte". Seitdem hat Wächter die Zahl der Standbetreiber mehr als verdoppelt - die genaue verrät er nicht, sei sie unter Mitbewerbern doch ein gut gehütetes Geheimnis - und 223 Märkte erfolgreich über die Bühne gebracht. So erfolgreich, dass die Polizei bei einer Auflage in den Anfangsjahren sogar eine Radiodurchsage veranlasst hatte, den Markt nicht mehr anzusteuern und das Gebiet weiträumig zu umfahren. "Der Verkehr ist zusammengebrochen, weil so viele Leute gekommen sind", erinnert sich der Veranstalter schmunzelnd. "Weniger geworden ist es durch die Verkehrsdurchsage trotzdem nicht." Ausfallen mussten in all den Jahren lediglich zwei Termine witterungsbedingt. Selbst vor dem kurzweiligen Beschluss des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg, gewerbliche Flohmärkte an Sonn- und Feiertagen für "grundsätzlich unzulässig" zu erklären, schreckte er 2018 nicht zurück und machte mithilfe von Stadt und Landkreis weiter, wenn auch mit weniger Terminen. "Gab es Probleme, wurden sie auf kurzem Dienstweg in gemeinsamen Beratungen gelöst", bedankt sich Wächter bei den zuständigen Behörden. "Das gilt bis heute und ist nicht selbstverständlich." Dieses Jahr stehen wieder zehn Märkte im Kalender. Vom ersten Jahr an ist die "Woki"-Aktion dabei und es gibt Gratisstände für soziale Einrichtungen. Und seit 16 Jahren kümmert sich das Jugendrotkreuz aus Rodenberg um den Parkdienst, schließlich wollen in Stoßzeiten am Mittag bis zu 700 Fahrzeuge pro Stunde eingewiesen werden. Das Besondere, wie Wächter betont: Seit jeher ist das Parken gratis, über Spenden jedoch freuen sich die Rotkreuzler, die auf der Wiese gegenüber dem E-Center Stellplätze mit Stangen und Flatterband präparieren -"sonst wäre es das reinste Durcheinander", sind sich Ortsleiter Frederik Callier und Wächter einig. Dieser bedankt sich bei den ehrenamtlichen Helfern seit eh und je mit einer jährlichen Spenden von 400 Euro. "Spaß macht es immer noch", verrät der Trödelliebhaber, "es fällt einem aber schwerer als noch vor 20 Jahren." Foto: jl

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an