Und immer noch Appetit auf Süßes

LAUENAU (al). Im Lauenauer Seniorenzentrum "Nora" ist Maria Niedenführ soeben hundert Jahre alt geworden. Etliche Lauenauer kennen sie noch als ehemalige Schalterbeamtin bei der Post. Unentbehrlich war sie auch im örtlichen Frauenchor, den sie mit ihrer Stimme und als Kassenwartin unterstützte. Jetzt gratulierten die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm, Gemeindedirektor Sven Janisch, die Siedlergemeinschaft und eine kleine Abordnung von Sängerinnen. Über das hohe Alter der Jubilarin wunderte sich eigentlich niemand. Denn dies steckt in der Familie Niedenführ offenbar in den Genen. Mutter Anna Niedenführ (1880 bis 1985) wurde 105 Jahre alt. Marias älteste Schwester Anna (1902 - 2004) 102 Jahre und selbst Schwester Rosa (1906 - 2001) kam auf 95 Lenze. Die Zweitjüngste, Erna verheiratete Bertelt (1915 bis 2004) starb mit 89 Jahren. Heimleiter Raid El-Salmi berichtete, dass die Jubilarin bei einem Seniorenurlaub sogar noch fünf Kilometer gelaufen sei, "weiter als mancher Andere", wie er glaubhaft versicherte. Und geradezu legendär sei ihre Vorliebe für ein Gläschen Eierlikör und ihr Appetit auf Süßes. Als sich jetzt die Gratulanten aufreihten, ließ sie sich deshalb bei ihrem Kuchen nicht stören. Erst als das letzte Stückchen aufgegessen war, wandte sie sich den Gästen zu. Und beim Anblick einiger süßer Geschenke huschte ein fröhliches Lächeln über ihr Gesicht. Und als nach einigen volkstümlichen Melodien zur Gitarre noch ein Trinklied erklang, sang auch Maria Niedenführ ein wenig mit. "Ich bin schon über 60 Jahre mit ihr befreundet", verriet Sangesschwester Gisela Garbe. Über mehrere Jahrzehnte habe sie mit ihr und weiteren Mitgliedern regelmäßig gekegelt. Zudem habe die Jubilarin immer Wert auf viel Bewegung gelegt: "Jeden Abend hat sie mit Freundinnen ihre Runde gedreht." Foto: al